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Ich lasse mich scheiden

Meine aktuelle Freundin, nennen wir sie mal “Alice”, ist nicht mehr gut genug für mich. Wie das bei Frauen immer so ist, kostet sie mich einen Haufen Geld und ich habe davon verhältnismäßig wenig bis garnichts. Sie ist zwar wirklich hübsch anzuschauen, aber dafür äusserst unfreundlich, launisch und das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen in unserer Beziehung stimmte absolut nicht überein, nichtmal obwohl ich gewillt war mehr zu investieren als ich von ihr zurück zu bekommen erwartet hätte.

Der Stein des Anstosses war, dass Norman mir seine Zukünftige aus dem Süden vorgestellt hat. Die macht Sachen von hinten, bei denen ich mit meiner Aktuellen von vorne nur träume…

Aber jetzt gehe ich zu meiner Tante, denn die macht Sachen von hinten genauso gut wie Normans Neue von vorne, von ihren Kunststücken von vorne ganz zu Schweigen!

Äh, ja. Jetzt nochmal für alle Assoziations-Legastheniker: Ich sehe es nicht mehr ein bei Alice DSL rund 50€ im Monat für das Deluxe-Paket mit theoretischen 16MBit/s zu zahlen und dafür grade mal holprige 3MBit/s zu bekommen. Wie vor eine paar Monaten schon erwähnt steht ja mittlerweile nur wenige Meter neben meiner Haustür ein neuer T-Com Verteilerkasten für VDSL, welches aber momentan nur exklusiv durch die Telekom im T-Home Paket angeboten wird. Es war also nur eine Frage der Zeit und des Grades der Frustration bis das Unvermeidliche geschieht und ich mich wieder mal auf eine Schlacht mit dem Rosa Riesen einlassen würde, ausser Alice würde dem zuvorkommen und selber ein Angebot über VDSL rausbringen. Dem ist bis jetzt nicht so, und eigentlich hab ich auch nichts mehr gegen die Telekom … ich bin eben nicht nachtragend, und Alice hat sich mittlerweile weitaus gröbere Schnitzer geleistet als die, an welche ich noch aus meiner rosanen grauen Vergangenheit mit der Telekom erinnern könnte.

Vor dem “Einreichen der Scheidung” wollte ich mich allerdings genauestens über die Konditionen eines T-Home Anschlusses informieren, weswegen ich mich in bestens antrainierter und historischer berechtiger Kampf-Stimmung auf jeglichen Call-Center-Agent stürtzte, den ich erreichen konnte. Aber da hatte ich wohl auf das falsche Pferd gesetzt! Kein Warteschleife oder nervige Sprach-Menüs, ich wurde direkt mit einem Menschen verbunden und dieser war sogar äusserst freundlich und dazu auch noch kompetent. Klar, Ausrutscher gibt’s immer. Ich genoß also die hervorragende Beratung und erfuhr, dass ich auf die TV-Spielereien bei den T-Home Paketen auch verzichten könnte, das würde natürlich um einiges billiger dann. Ich solle auch daran denken bei der Bestellung mit anzugeben, dass ich T-Mobile Kunde bin, denn dann bekäme ich jeden Monat eine Gutschrift von 6,50€ auf meine Handy-Rechnung. Selbst bei meiner Frage, was denn die monatlichen Kosten wären, wurde mir direkt der Preis inklusive des Telefon-Anschlusses und der Flatrate genannt, nicht nur der Einzelpreis für den T-Home Anschluss alleine … kleines, aber feines Detail, welches ich von einer Hotline nicht zu träumen gewagt hätte. Um T-Home zu bestellen benötige ich aber natürlich auch einen T-Com Telefonanschluss, den konnte man mir bei dieser Hotline aber nicht verkaufen, dafür müsste ich in eine andere Abteilung durchgestellt werden. Damit fing mein Zeitvertreib für diesen Abend dann an.

Das Durchstellen klappte zwar, aber ab diesem Moment hing ich in der Warteschleife. Nach ungefähr 20 Minuten wurde die Leitung dann getrennt. War da nicht irgendwas mit einem Streik? Unzählige Anrufe, elendig lange Warteschleifen, die gängigen Tricks über die Business-Kunden Hotline und sämtliche andere Abteilungen halfen nicht, ausser einem zweiten Anruf bei der T-Home Hotline war niemand zu erreichen. Entweder hing ich in der Warteschleife und es wurde irgenwann getrennt, oder ich bekam direkt eine Ansage das momentan alle Leitungen belegt sind.

Gegen 23:00 Uhr, also nach rund 3 Stunden anfangs regelmäßigen, später eher sporadischen Versuchen bekam ich endlich wieder jemanden an den Hörer. Entweder streiken bei der Telekom nur die Arschlöcher während die netten Menschen weiter brav Dienst haben, oder es hat sich tatsächlich etwas bei denen geändert. Ich erklärte ihr kurz mein Anliegen und das ich definitiv meine alte Rufnummer portieren will, woraufhin sie mir erklärte, dass sie erst einen neuen Anschluss beantragen kann, wenn sie vom meinem alten Provider eine Kündigungsbestätigung oder zumindest ein Datum des Vertragsendes hat. Also 3 Stunden verschwendet, da hätte ich erstmal bei meiner “zukünftigen Ex”anrufen sollen. War aber ja nicht ihr Fehler. Hatte ich schon erwähnt, das die Dame wirklich äussert freundlich, ja sogar mir sympathisch war? Und das obwohl sie nur eine der einzigen 2 Personen ist, die nachts ganz alleine komplett Deutschland bedienen müssen. Aber dazu später mehr…

Also ein hoffentlich letztes Mal die Alice-Hotline angerufen. Hier das gleich Spiel, alle Leitungen dicht. Was macht die deutsche Bevölkerung bitte um die Uhrzeit an einem Sonntag Abend? Nach gut 20 Minuten äusserst penetrantem Telefon-Terror bekam ich dann noch jemanden an die Strippe, dem ich ohne Umschweife “Ich will meinen Anschluss kündigen” sagen konnte. “Und ich will meine Rufnummer mitnehmen.” Tja, dann müsse ich das beides der T-Com sagen und nicht ihm. Bitte?

Lektion 1, Rufnummer-Portierung: Gehe zu deinem neuen Anbieter und sage ihm, dass du von ihm einen Anschluss willst und deine alte Rufnummer vom aktuellen Anbieter mitnehmen möchtest. Der neue Anbieter beantragt die Herrausgabe des Anschlusses und der Rufnummer beim alten Anbieter und kündigt somit für dich auch dort den Anschluss. Das der Ablauf laut Spielregeln, aber die T-Com dreht das gerne andersrum um sich die Portierungs-Gebühr zu sparen. (Das “Ey, hassu grade was gegen meinem neuen Freundin gesagt?” konnte ich mir grade noch so verkneifen.)
Wieder was gelernt. Zum Glück hatte ich bei der T-Com Hotline noch den Hinweis bekommen, dass ab 00:00 Uhr die Warteschleife bis 6:00 Uhr abgeschaltet wird und man somit direkt durchgestellt wird, also habe ich noch bis zur Abschaltung gewartet und glücklicherweise auch direkt die gleiche Dame wie beim ersten Anruf dran gehabt. Kein Kunststück bei einer 50/50 Chance, aber das sparte mir dann wenigstens das Vorspiel – nichts gegen ein Vorspiel, aber eins pro Abend reicht. Sie schien sich etwas zu freuen, dass ich wieder anrief, denn sie erzählte mir nebenbei was sonst noch so für komische Leute angerufen hätten, Besoffene, Pädophile und sogar ein Typ der im Krankenhaus auf dem Klo sitzt und nicht mehr weiter weis – bei was auch immer. Nun gut, aber zurück zum geschäftlichen. Auf die Geschichte mir dem Sparen der Gebühren bin ich nicht eingegangen, ich wollte unsere noch so junge Liebe nicht unnötig belasten, aber natürlich musste ich auf die angeblich gängige (und tatsächlich so nachlesbare) Praxis hinweisen. Leider konnte sie mir da auch nicht weiterhelfen, das ich die Portierung schriftlichen erledigen müsste. Also entweder per Brief direkt nach Bonn, oder persönlich im einem beliebigen T-Punkt. Schade, aber okay.

Also werde ich mich morgen wohl in den nächsten T-Punkt begeben und meine Scheidungs- und gleichzeitig Ehe-Vertrag unterschreiben. Mit einem zufriedenen Lächeln.

Oh, und um die anzüglichen Vergleiche am Anfang klarzustellen: Norman bekommt in der Schweiz ( = Süden) eine Leitung mit 10MBit/s Downstream und 1MBit/s Upstream, ich bekomme von der T-Com (a.k.a “Tante T”) eine Leitung mit 50Mbit/s und 10MBit/s Upstream.

Friss das, Alice!

Rentenfond ade

Das letzte Wochenende vor Normans Abschied ins Land der Käse-Fondues und Nummernkonten, die letzte Gelegenheit vom Wohnsitz Berlin Abschied zu nehmen und noch nicht Erledigtes nachzuholen. Die zentrale Aktion neben einem letzten Besuch im Knaack gestern haben wir grade hinter uns gebracht, und zwar die Auflösung des Rentenfonds in meiner Küche. Der Erlös wird heute Abend im Silverwings aber wohl nur symbolisch auf den Kopf gehauen, wir hatten in unseren bisherigen Kalkulationen einen wesentlich höheren Ertrag erwartet.

Ein Bild spricht 138 Beck’s Flaschen 1000 Worte.

Ertrag des Rentenfond

Einbrechen macht schnell

Dank der allgegenwärtigen Globalen Erwärmung™ bin ich in letzter Zeit wieder ziemlich viel auf dem Longboard unterwegs, die 20 Kilometer am Tag sind zwar noch etwas unregelmäßig, aber 2-3 Mal pro Woche ist das schon drin.

Nach dem kleinen Upgrade meiner Rollen von 65 auf 80 Milimeter irgendwann im Herbst haben die höhere Endgeschwindigkeit und vor allem die längere Rolldauer das Fahrgefühl ziemlich verbessert, selbst das Berliner Kopfsteinpflaster ist jetzt kein Hindernis mehr. Aber der milde Winter und laue Frühling haben ihre Spuren hinterlassen, zu gross war die Versuchung trotz suboptimaler Wetterbedingungen das Board auszupacken und ein paar Touren zu drehen. Und diese Mishandlung und darauf nicht folgende Pflege liesen mich jetzt mein Kugellager spüren.

Vielleicht habe ich es mir nur eingebildet, aber irgendwie rollte es sich nicht mehr so geil. Oder bin ich einfach noch nicht (wieder?) in Top-Form? Egal, die Devise lautet Materialschlacht – wenn man selber schlecht ist muss eben bessere Ausrüstung her!

Manche würden jetzt vollkommen berechtigt vorschlagen, dass ich einfach mal die Kugellager reinigen sollte … davon hat mich aber der nette Gehalts-Bonus abgehalten, den alle Mitarbeiter diesen Monat bekommen haben. Denn mal ganz ehrlich, der Kauf meines Longboard hat mich nur einen Bruchteil meiner Wii, Xbox 360 und vor allem PS3 gekostet, aber die Menge der Zeit, die ich auf dem Board verbracht habe, übersteigt locker die Anzahl der Stunden die ich vor allen drei Konsolen zusammen verbracht habe. Wenn das kein Grund ist mal ausnahmsweise in etwas verhältnismäßig Sinnvolles zu investieren!

Neue Kugellager, aber welche? Der gute Fränky von longboardz.de hat leider momentan keine große Auswahl von Lagern (aber bei quasi allem anderen!), also musste der skateshop24 herhalten. Nach einer kurzen Konsultierung des Orakels und der Erinnerung an Mikes Schweinereien Schwärmereien von Bones REDS Lagern war zumindest die Entscheidung über den Hersteller gefallen, nur welche von denen? Keine Frage, die in der Produkt-Liste ganz unten stehen, denn das heisst ganz klar, dass es die Besten sind. Männliche Logik. Okay, ich hab schon noch ein paar Meinungen zu den Dingern gesucht, und bin dabei in einem Review auf dieses Zitat gestossen:

When you […] try them out, they will roll fairly fast right at the beginning, but then they sort of “break in”, and then they roll REALLY fast.

“Richtig schnell”, genau das was ich suche! Der Rest des Reviews klang auch sehr vielversprechend und bestätigte alle bisher gelesenen Meinungen. Der Preis liegt zwar bei mehr als dem Doppeltem was man für “normale” Lager so ausgibt, aber einmal pro Saison kann man sich sowas ja gönnen (weil sinnvoll, siehe oben). Also bin ich los, Bones Swiss Super 6 ball Kugellager besorgen.

Den Ausbau der alten Lager habe ich direkt mal für eine Grundreinigung des Boards genutzt, denn das gutgemeinte und großzügige Ölen der alten Lager, zum Ausgleich des Verlusts an Leichtläufigkeit, hatte für eine ziemliche Ansammlung von durch meinen Fahrstil geschmolzenem Asphalt Dreck gesorgt, und da wollte ich die brandneuen Babys echt nicht mit beflecken – zu Recht!

Die erste Abfahrt auf dem Haus- und Hof-Hügel, die Proskauer Strasse, war “okay”, definitiv smoother als mit den alten Lagern, aber auch nicht DER Geschwindigkeits-Rausch. Ein paar Kilometer weiter sah das dann schon anders aus, das beschworene “Einbrechen” der Lager, quasi das Zureiten Einfahren, war wohl mittlerweile abgeschlossen, denn die neue Mühelosigkeit der Fortbewegung war unglaublich. Man braucht sein Board nicht mehr vorwärts schieben, es ist schon längst da. Das Board rollt jetzt so weit, dass man beim reinen Draufstehen schon fast Langeweile bekommt – wenn da nicht die hohe Geschwindigkeit wäre … es läuft so gut, dass ich bei einem schnellen Spurt auf dem Alexanderplatz gestolpert bin, weil ich mit meinen Beinen beim Pushen nicht mehr nach kam. Definitiv unangenehm, aber dafür kann man die neuen Lager eher weniger verantworlich machen. Explizite Kaufempfehlung!

Computer und Saufen

Man lernt jemanden kennen und dessen zwei einzige Interessen sind laut eigenem Bekunden nur Computer und Saufen. Soll’s geben, und auch nicht selten, vor allem wenn man das bekanntermaßen eher unausgeglichene Sozialverhalten von IT-Nerds berücksichtigt – die hängen eben permanent vor ihrem Computer und ertränken ihre Einsamkeit dann im Alkohol, zumindest laut landläufiger Meinung.

Was aber soll ich davon halten, wenn mein Gegenüber die beste Freundin einer Kollegin ist?

Um das nochmal zu betonen: Freundin. Weiblich. Arbeitet absolut technik-fern in der Mode-Branche. Ist alles andere als hässlich. Und fragt mich, was denn die besten Firewalls und Viren-Scanner sind. Und wie fasziniert sie doch von den Möglichkeiten eines Computers ist. Auf einer Party. Beim Saufen.

Als Einzelfall ist sie zwar demographisch nicht besonders repräsentativ, aber ich mache mir ernsthaft Sorgen um mein bisheriges Frauenbild – daher gehe ich bis zum Beweis des Gegenteils einfach davon aus, dass sie mich verarschen wollte.

Voilá, Frauenbild stimmt wieder…

Schluss mit dem GEZahle

Wie von einer ordentlichen Behörde zu erwarten war hat es tatsächlich mehrere Wochen gedauert, bis ich jetzt meine die Bestätigung meiner GEZ-Abmeldung endlich in den Händen halte. Das war auch  seit langem fällig, da ich ja schon seit Ewigkeiten weder einen Fernseher noch ein Radio benutze besitze. Ein große Hilfe war der Artikel “GEZ abmelden – so klappt’s” und von akademie.de und ein Posting von Dirk Olbertz, in dem er seine Antwort auf die erneute Nachfrage der GEZ veröffentlicht hat.

Natürlich wurde meine Abmeldung beim ersten Anlauf auch nicht akzeptiert, aber dank der vorzüglichen Informationen der beiden oben gennanten Texte brauchte es nur noch einen weiteren Brief, selbstverständlich auch per Einschreiben mit Rückschein, um die (versuchte) Angstmache zu beenden.

Für Interessierte, hier meine Anschreiben zum Abmelde-Formular, das eigentliche Abmelde-Formular und mein Antwort auf  den Hinweis, dass sie meine Abmeldung so nicht akzeptieren würden.

Ab sofort warte ich also sehnsüchtig auf den Besuch eines GEZ-Trolls, nur damit ich ihn unter Hinweis auf Hausfriedensbruch (laut § 123 StGB) des Hauses verweisen kann – und damit auch noch sämtlichen anderen Mietern im Haus einen Dienst leiste. Lasset die Spiele beginnnen!

So nie, Sony

Da freut man sich auf Ostern weil man endlich ein paar freie Tage hat, leiht sich den HD-Beamer in der Firma aus, fährt zum Saturn um ein HDMI-DVI-Kabel zu kaufen und will zuhause die PS3-Grafik in voller Pracht genießen. Beamer aufgebaut, Kabel angeschlossen, PS3 angeschaltet … Arschlecken!

Das Bild bleibt schwarz – nicht mal das Menü erscheint, geschweige denn prachtvolle Pixelorgien. Anscheinend gibt die PS3 ihr digitales Videosignal nur an Geräte aus, die auch HDCP sprechen, was der Beamer über DVI garantiert nicht tut, und HDMI hat er sowieso nicht. Über 30€ für das Kabel zum Fenster rausgeschmissen, und morgen ist auch noch ein Feiertag, ich freu mich!

Die einzige Alternative scheint nun der Kauf eines Komponenten-Kabels zu sein, also ein analoges Signal, aber wenigstens auch HD – leider frühestens am Samstag, wenn die Läden wieder auf haben. Da muss ich mir wohl solange mit der Xbox 360 die Zeit vertreiben, die gewinnt momentan sowieso immer mehr meine Sympathie, dafür, dass sie ein Microsoft-Produkt ist.

Ich glaube nicht, das wir zwei jemals gute Freunde werden, Sony.

Koks und Nutten

Mal angenommen man bekommt die Einladung zu einer Club-Eröffnung, und dieser Club ist in Berlin Mitte, direkt um die Ecke vom Kudamm, und dann ist das personelle Aushängeschild des Clubs auch noch das Playmate August 2006, Helena Meier (NSFW!). Wird einem da überhaupt noch eine Wahl gelassen?

Es ist Freitag Abend, wir sind feinstens rausgeputzt, haben nen Parkplatz direkt um die Ecke, man findet unsere Namen auf der Gästeliste, der Laden wirkt echt schnieke, die Leute noch viel mehr, wir begeben uns in Richtung Theke um den Abend zu taufen, und dann das …

“IS ALLES UMSONST!” Die von jedem Mann gefürchteten Worte, die einem einen kalten Schauer den Rücken runterjagen und die Nackenhaare aufstellen lassen. Vergessen war jegliche Gastfreundschaft und der gute Anstand sowieso, jetzt herrschte Krieg. Die gut gemeinte Warnung unseres Kollegen, der anscheinend heute Abend schon einige Schlachten gekämpft hatte, schlugen wir in den Wind, und er sich auf unsere Seite. Und damit schlugen wir mit vereinten Kräften – kein Barkeeper konnte uns auf seinem eigenen Schlachtfeld etwas anhaben, keine Gläser-Sammlerin konnte uns mit ihrem medusen-artigem Anblick entwaffnen. Aber als ob diese allgegenwärtigen Bedrohungen nicht schon genug wären schien es, dass die Götter wahre Heerscharen von Circen uns entgegen und damit in ihr Verderben schickten. Wir wichen keinen Schritt zurück, doch allmählig begann unsere Verteidigung zu schwinden und uns wurde bewusst, dass wir der Übermacht ausgeliefert waren. Als mein treuer Mitstreiter dann angeschlagen zu Boden sank, trat ich die Flucht nach vorne an, auf der Suche nach dem heiligen Elixir der Belebung, welches die Druiden zwar hinter den Mauern ihrer Festung lagerten, aber nicht nicht gewillt waren zur Verfügung zu stellen, da dies gegen die Regularien der Gefechts-Konventionen verstossen würde. Eben diese gelangen jedoch durch eine als Vorwand getarnte Anforderung des Extrakts der osteuropäischen Flügel-Bullen in meinem Besitz und verrieten mir bei der Rückkehr zu meinem angeschlagenen Kameraden die waren Ausmaße des feindlichen Arsenals und der damit verbundenen Sinnlosigkeit, diese Schlacht weiter zu schlagen. Trotz schwerer Verluste gelang es uns, eine Galeere unter morgendländischer Flagge zu kapern und die Befehlsgewalt zu erlangen. Nach der Verkündigung unserer friedlichen Absichten zeigte sich der Kapitän kooperativ und willigte ein, uns in unser Heimatland zu transportieren, wofür wir ihn bei unserer Ankuft auf sicherem Boden fürstlich entlohnten.

Diese Schlacht haben sie gewonnen, aber der Krieg ist noch nicht entschieden!

Scheiss Freibier-Parties

Das lange Warten hat sich gelohnt … nicht. Sony brachte die PlayStation 3 auch in Europa raus, und zur Feier des Tages gab es am Vorabend einen beachtlichen Launch-Event im Sony Center am Potsdamer Platz – anders als bei Microsoft, die anlässlich des Verkaufsstarts der Xbox 360 am Abend des ersten Verkauftages eine “geschlossene Gesellschaft”-Party im BCC veranstalteten.

Jeder war zum PS3-Launch eingeladen, sofern er denn Lust hatte, und durfte sich auf der Bühne Bands wie US5 oder Good Charlotte anschauen, sich mit Spielchen blamieren um eine Konsole zu gewinnen, oder in einer der beiden Schlangen vor dem Sony Style Store anstellen, um dann um Punkt 00:01 Uhr das vermeintliche Objekt der Begierde für 599€ zu erstehen. Die beiden (nicht wirklich) Warteschlangen waren durch Wellenbrecher voneinander getrennt, auf der einen Seite standen die Vorbesteller, auf der anderen die Spontankäufer.

Da ich weder das eine noch das andere war ging ich einfach auf die VIP-Party im Café Josty, zu der ich glücklicherweise noch eine Einladung ergattern konnte. Bereits leicht angeheitert durch die vorherige Presse-Preview des Films Sunshine – beziehungsweise weniger vom Film und viel mehr vom Freibier, welches angesichts der Story auch schwer notwendig war, um die Journalisten unzurechnungsfähig zu machen –
fielen wir (der schon vorher anwesende Norman und noch ein paar andere Kollegen) dann über das Buffet, und noch gnadenloser über die Theke her. Ab und zu schaute man mal draussen auf dem roten Teppich vorbei um zu sehen wie sich manche Leute (Professionelle und Publikum) lächerlich machen, und um draussen wartende Kollegen mit ‘Getränken’ zu versorgen.

Punkt 00:00 Uhr gab es dann einen Regen von PlayStation-Dollars aus Konfetti-Kanonen, es wirkte aber eher so als ob die Putzfrauen grade ein paar halbleere Mülleimer aus dem Fenster kippen. Sehr unspektakulär. Ohja, und der offizielle Verkauf der PS3 began. Auch sehr unspektakulär. Die angekündigte Stückzahl von über 500 Konsolen im Sony Store wirkte angesichts der maximal 150 potentiellen Käufer in den Warteschlangen leicht übertrieben. Interessant war aber vor allem zu beobachten, dass die Leute in der viel längeren Vorbesteller-Schlange partout nicht auf die Idee kamen in die Spontan-Käufer-Schlange zu wechseln, welche so gut wie leer war. Klar, wenn man schon seit Stunden in der Schlange steht, dann will das auch aufrichtig gemacht sein, und nicht einfach selbst-betrügerisch abkürzend und damit locker 2 Stunden Rumstehen sparend.

Sowas machen nur die Weicheier. Und die Typen, die sich auf der VIP-Party zulaufen lassen, danach vor lauter Bierlaune in den Sony Store stolzieren und einfach so eine PS3 kaufen, obwohl sie es eigentlich garnicht vorhatten. Typen gibt’s…

Hmm, große Nachfrage, was? Kurz davor. Such mir bloß ne schöne aus… Das ist sie! Wer erkennt die Schuhe?

Naja, wenigstens gab’s auf der Party nachher noch nen Goodie-Bag mit T-Shirt und Schlüsselband, quasi ein Schnäppchen gemacht!

Never bite the hand that feeds you.

Der folgende Text ist in einem Stück in den 6 Stunden unmittelbar nach dem Geschehen in der letzten Zeile entstanden. Er ist lang, aber nicht vollständig. Manche Ereignisse fehlen, weswegen er vielleicht nicht komplett schlüssig ist, aber alles was hier steht ist so passiert. Sollte jemand mein Verhalten nicht nachvollziehen können, egal in welche Richtung: Ich kann es selber nicht. Aber ich weiß, warum ich mich so entschlossen habe. Dieser Text soll niemanden anprangern, deswegen habe ich auf Namen verzichtet. Er soll als Gedankenstütze für mich selber dienen, und als Erklärung für denjenigen, um den es geht.

Ich hatte wirklich gedacht, ich könnte ihm helfen.

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Doktorspielchen

Das göttliche Wetter heute ließ uns keine andere Wahl als wieder Longboarden zu gehen, quasi auch als Reha-Therapie für mein Knie (Danke, gut!). Als wir am Brandeburger Tor eine kleine Pause gemacht haben, sah ich plötzlich jemand auf die Bank links neben uns zusteuern. Ein von der Firma bekanntes Gesicht, dazu Bundeswehr-Parka, Jeans und Turnschuhe, ganz klar der Kollege Alex Artz. Dachte ich.

Ich: “Tach, Herr Artz!”
Er schaut direkt rüber, aber guckt dann nur komisch weil er mich nicht einordnen kann.
Ein zweiter Blick meinerseits – das isser ja garnich!
Ich: “Sorry, verwechselt mit nem Kollegen … Alex Artz”
Er: “Oh, okay … ich heisse zwar weder Alex noch Artz, aber ich bin Arzt.”