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Weder Freund noch Helfer

Jeder Mensch, der bis jetzt bei mir schon einmal übernachtet hat, kennt das Problem mit Frank. Frank ist mein Nachbar, uns trennt nur eine anscheinend viel zu dünne Wand. Wenn man dem Lärm von drüben Glauben schenkt dann steigt jeden Tag bei Frank eine Party, normalerweise aber nicht vor 23:00 Uhr, aber dafür bis ins Morgengrauen. Es gab genug Tage, an denen wir morgens aus einem Club zurück nach Hause kamen, und auf dem Bürgersteig begrüßte uns schon Modern Talking oder x-beliebiger Gabber. Auch an normalen Wochentagen.

Meistens habe ich es einfach hingenommen und versucht zu schlafen, aber in letzter Zeit, vor allem wenn Norman hier gepennt hat, ging es also erstmal zu Frank um dort zu klingeln und ihn nach dem Verstand zu fragen zu bitten, dass er die Musik leiser macht. In der Hälfte der Fälle reichte das auch, aber es gab auch genug Tage an denen man noch ein zweites oder drittes Mal ran musste.

Aber heute hatte ich die Schnauze voll. Es war mittlerweile 01:45 Uhr und drüben wurde wohl grade die neue Terrordome rezensiert. Also das mittlerweile übliche Spiel, vorne an die Haustür und da Sturm klingeln, dann wieder in die Wohnung und überprüfen ob es was gebracht hat. Hatte es nicht. Wieder zur Tür, wieder klingeln, wieder nachhorchen. Das ganze noch ein paar Mal.

Und dann hab ich die Polizei angerufen. Es dauerte zwar fast eine halbe Stunde, bis die hier eintrafen, aber auf Frank ist ja selbst um halb 3 Uhr morgens noch Verlaß! Draussen auf der Strasse schon fragte ich, ob sie jetzt wüssten worum es geht, und das wurde nicht verneint. Dann wollte sie in meine Wohnung, um sich ein Bild vom Ausmaß der Ruhestörung zu machen. Frank war immernoch guter Dinge, auch im Gespräch konnte man die “Musik” von drüben hören. Aber mal für Ruhe sorgen wollten sie nicht.

Das wäre keine Ruhestörung oder Lärmbelästigung, das wäre noch Zimmerlautstärke, und damit müsse ich leben. Auf meine Frage, ab wann es denn Ruhestörung wäre, hieß es nur dass das subjektiv wäre. Aha. Für mich ist das definitiv Ruhestörung. Und jetzt? Nöööhööö. Die Polizei wäre ja auch eine Staatsgewalt, und da müsse man sich an Gesetze halten. Da könne man nicht einfach so rübergehen und sagen, dass das zu laut wäre, wenn das ja garnicht zu laut ist. Und wer ist dann die Messlatte für “subjektiv”? Heisst “Zimmerlautstärke” nicht, dass man die Musik in einem anderen Zimmer nicht mehr hören können sollte? Nein, sie blieben stur, ich könne es ja mal beim Umweltamt versuchen.

Liebe Polizisten, geht’s noch? Ihr steht hier direkt in meiner Wohnung, ihr hört beide die Musik von nebenan, es ist halb 3 Uhr morgens, und ihr kommt mir mit “trotzdem subjektiv nicht zu laut”? Knallt ihr euch in den Dienstpausen gegenseitig eure Dienstwaffen um die Ohren und zielt leider daneben? Damit erklärte ich die Sache dann meinerseits für erledigt und wünschte nur und ausschließlich aus reiner Höflichkeit einen Schönen Abend, bevor ich sie zur Tür geleitete.

Argh. So langsam verstehe ich, warum die am 1. Mai immer was auf den Deckel bekommen. Nur warum das nur am 1. Mai passiert, das verstehe ich nicht.

Also bleibt nur noch ein Ausweg, und der heisst Selbstjustiz. Leider scheint Frank aber seine Klingel abgeklemmt zu haben. Draussen an der Haustür hört man zwar was, aber wenn man direkt an seiner Wohnung klingelt bleibt es drinnen stumm … bis auf die Musik. Also MagLite geschnappt, die mit den 6 D-Zellen, und raus auf die Strasse an sein Fenster. Jetzt lies sich die Musikrichtung auch klar erkennen, Schlager. Das Anklopfen an sein Fenster war hart an der Grenze zur mutwilligen Zerstörung, aber sobald ich ihm dann mit dem Flak-Schweinwerfer von Taschenlampe die Wohnung auf 12:00-Uhr-Mittags Niveau erhellt hatte kam er auch schon ans Fenster. Den Reflex zum Ausholen und Zuschlagen konnte ich mir grade noch so verkneifen, genauso wie die Tatsache, dass die Polizei schon längst dagewesen war, aber ich drohte ihm damit eben diese zu rufen, wenn er nicht sofort seine Musik leiser machen würde. Hat er dann auch getan. Zumindest für heute Nacht.

Die Polizei, dein Freund und Helfer? Lügner.

Rentenfond ade

Das letzte Wochenende vor Normans Abschied ins Land der Käse-Fondues und Nummernkonten, die letzte Gelegenheit vom Wohnsitz Berlin Abschied zu nehmen und noch nicht Erledigtes nachzuholen. Die zentrale Aktion neben einem letzten Besuch im Knaack gestern haben wir grade hinter uns gebracht, und zwar die Auflösung des Rentenfonds in meiner Küche. Der Erlös wird heute Abend im Silverwings aber wohl nur symbolisch auf den Kopf gehauen, wir hatten in unseren bisherigen Kalkulationen einen wesentlich höheren Ertrag erwartet.

Ein Bild spricht 138 Beck’s Flaschen 1000 Worte.

Ertrag des Rentenfond

Und zur Vorspeise gibt's Kabelsalat

Der stetige Zuwachs an elektronischen Staubfängern rund um meinen Fernseher … moment, die Story gabs ja schonmal. Heute die Fortsetzung und das Happy End!

s7000167.JPGAber sich ein Bild von dem Chaos machen will, bitte sehr, siehe rechts. Der permanente Mangel an Steckdosen hat dazu geführt, dass die ursprüngliche Ordnung der Kabel mit der Zeit, durch regelmäßiges Umstecken, ziemlich unübersehbar wurde. Daher der Plan mit dem Schrank/Regal für die ganze Technik und den dazugehörigen Kabelsalat, quasi die Wurzel allen Übels.Nachdem der letzte Ausflug zu IKEA anders ausging als erhofft, war das Regal heute vorrätig im Lager, und obwohl ich mich eigentlich von Norman zur weißen Ausführung überreden lassen hatte habe ich heute dann doch die rote gekauft. Wenn schon, denn schon. Muss ja wirken.

s7000168.JPGLos gings mit dem Entkernen der gewachsenen Infrastruktur und der längst fälligen Entfernung des Teppichs, der sich über die Monate dort eingeschlichen hatte. Dann kam das übliche Auspacken, natürlich nicht ohne dabei selber mehr Schaden zu nehmen als die Verpackung. Achja, und das “Lesen” der Anleitung. Es ist echt erstaunlich, welche Schritte sich die Ingenieure einfallen lassen, um den beim Zusammenbau des öfteren entstehenden Kollateralschaden möglichst gering zu halten.

s7000170.jpgDas Regal stand schon nach kurzer Zeit, dank Anleitung, aber der schwierige Teil war auch eher die Verkabelung wieder so hinzubekommen, dass man sie einerseits nicht direkt sieht, aber trotzdem alles funktioniert. Naja, dafür muss ich wohl noch eine Steckdosenleiste mit mindestens 10 Dosen und eine Scart-Verteiler besorgen – am besten einen mit Fernbedienung oder so, standesgemäß. Aber das Regal steht und fast alles funktioniert auch schon wieder. Und wie gut das auf einmal hier aussieht …

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Auf jeden Fall ein weitere Schritt zu einer richtigen Wohnungs-Einrichtung. Die Lampen für die Decke vergessen wir mal, weiterhin.