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Vergeben und vergessen

Was hab ich mir bloß dabei gedacht? Ich hielt es damals für eine gute Idee das DVD-Laufwerk meiner Xbox 360 mit einer veränderten Firmware zu flashen, um – rein hypothetisch – das machen zu können, was man eben so mit einer Spielkonsole machen kann, die nicht nur Original-DVDs von Spielen zulässt. Natürlich wurde ich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man dadurch die Garantie auf die Konsole verliert und diese unter Umständen sogar von Xbox Live verbannt werden kann. Sollte die Konsole also irgendwann mal ihren Geist aufgeben, dann hätte ich keine Garantie mehr und sie würde nicht von Microsoft repariert werden.

Natürlich passierte genau das. Ich wurde zwar nicht von Xbox Live verbannt, aber dafür fing meine Konsole auf einmal an nach dem Start jedesmal aufzuhängen. Deswegen hab ich sie vor eineinhalb Wochen zu Microsoft zur Reparatur eingeschickt. Das Garantiesiegel war aber augenscheinlich nicht mehr vorhanden.

Auf der Tracking-Seite von UPS sah ich heute morgen, dass mein Paket von Microsoft von einem Nachbarn in Empfang genommen worden war. Also bin ich in der Mittagspause kurz nach Hause gefahren um es abzuholen.

Im Paket befand sich neben der Installationsanleitung und einem Hinweis, dass man seine Controller neu verbinden muss, auch ein Brief von Microsoft. Grob ins Deutsche übersetzt teilte er mir folgendes mit:

Betreff: Konsole zurückgesendet, NICHT REPARIERT

[…] Eine Untersuchung ihrer Konsole hat ergeben, dass es eine Manipulation oder versuchte Manipulation ihrer Konsole gab. Die Garantie verbietet solche Manipulationen und als Folge daraus ist ihre Garantie erloschen. Desweiteren ist es Microsoft nicht möglich, Reparaturen für manipulierte Konsolen anzubieten. Daher wird ihnen die Konsole im Ist-Zustand zurückgesendet, unrepariert. […]

Ich will ja nicht behaupten, dass Microsoft mich in diesem Brief belügt, aber so ganz genau haben sie es mit der Wahrheit nicht genommen, denn unter dem ganzen Papierkram war dann selbstverständlich auch eine Konsole…

Ja, eine Konsole, und es war nicht meine Konsole.

Eine brandneue Konsole, hergestellt vor drei Wochen, am 28. August 2007.

Richtig ist also, dass die Manipulation von Konsolen die Garantie erlöschen lässt, und dass sie “manipulierte” Konsolen nicht reparieren. Falsch ist jedoch, dass sie mir meine Konsole zurückgeschickt haben, unrepariert. Korrekt wäre die Aussage, dass sie mir eine Konsole zurückgeschickt haben, unrepariert. (Wäre aber ja auch peinlich für Microsoft, wenn sie ihre neuen Konsolen vor dem Verschicken erst noch reparieren müssten!)

Nun gut, über diese Kleinigkeiten sehe ich ausnahmsweise hinweg, schließlich waren sie ja so nett und haben in das Paket zusätzlich noch einen Gutschein für 1 Monat Xbox Live gelegt, als Entschädigung für die Unannehmlichkeiten.

Ich schätze, dass Microsoft sich ein wenig für die Menge an momentan sterbenden Konsolen schämt und deswegen lieber direkt neue Konsolen verschickt, als jemandem tatsächlich seine Kaputte wieder unrepariert zurückzuschicken, aber mit so einem Brief dem Besitzer einer umgebauten Konsole ein wenig Angst einjagen will – denn wer achtet schon so genau darauf, was für eine Seriennummer seine Konsole hatte. Netter Versuch.

MyTunes hassen iTunes

Ich liebe meinen iPod. Ich hasse iTunes. Soviel zu den Rahmenbedingungen.

Mein iPod enthält mein komplette, penibel geordnete, getaggte und mit Album-Covern versehene Musik-Sammlung, welche sich aufgrund meiner – sonst von mir eher ungewohnten – Ordnungs-Neurose des Öfteren ändert, zum Beispiel wenn ich einen inkorrekten Songtitel oder ein sonstiges nicht perfekt akurates Tag entdecke.

Da iTunes gerne seine Vormachtsstellung beweisst, hat es mir schon mehr als einmal einen Großteil meiner Tags und/oder Cover zerschossen. Was soll man denn anstelle von iTunes nutzen, wenn man nicht einfach nur seine Musik auf dem iPod haben will, wofür es natürlich auch eine Unmenge an anderen Programmen gibt, sondern bitte auch die Album-Cover haben will? Tja, iTunes nutzen. Deswegen hat es nur noch Zugriff auf ein schreibgeschütztes Netzlaufwerk bekommen, da kann es lesen soviel es will, aber es kann mir nicht mehr die Arbeit mehrerer langer Nächte zerstören.

Da die Jungs von Apple anscheinend davon ausgehen, dass jeder iTunes-Benutzer seine Musik natürlich nur über den freundlicherweise direkt integrierten iTunes Store kauft, welcher neue Songs natürlich sofort in die iTunes Bibliothek einfügt, und man niemals aus irgendwelchen anderen Quellen seine Droge beziehen würde, gibt es bei iTunes auch keine Möglichkeit die Bibliothek zum Beispiel mit einem Ordner abzugleichen. Wenigstens für diese Schwäche hab ich irgendwann mal eine Abhilfe gefunden, den iTunes Library Updater. Funktioniert ganz gut, braucht aber ewig. Warum kann meiner bevorzugter Player Winamp sowas von Hause aus, aber ausgerechnet ein Produkt von den Usability-Fetischisten Apple nicht?

Aber Winamp kann leider auch nicht alles was iTunes kann, oder zumindest konnte es das nicht. Irgendwann hat es zwar mal gelernt auch mit einem iPod zu synchronisieren, aber eben nicht mit Album-Covern. Dann lieber manchmal den langwierigen Prozess über iTunes und den iTLU, als keine Cover sehen.

Doch das hat jetzt ein Ende, denn ich bin grade wieder über das Winamp Plugin ml_ipod gestolpert. Dieses Plugin gab es zwar schon länger, aber es war immer sehr umstänlich und hat damals, als Winamp iPods noch nicht nativ unterstützt hat, auch keine Cover übertragen. Irgendwann Ende letzten Jahres wurde diese Funktion endlich implementiert, nur hab ich davon bis grade eben nichts mitbekommen…

Das Wiki des Projekts liest sich wie meine persönlicher Wunschzettel: Transfer zum iPod und zurück, Album-Cover, Update meines last.fm Profils, Transfer von Photos, einen iPod mit mehreren Computer nutzen, etc.

Heute Abend werde ich damit nicht mehr viel machen – irgendwie habe sich seit meinen 2 Wochen Urlaub einen sehr hohen Nachtruhe-Bedarf – aber morgen wird es direkt ausprobiert. Nachdem ich iTunes deinstalliert habe.

Nachtrag: iTunes ist deinstalliert, das Plugin funktioniert so wie erhofft und das Synchronisieren ist sogar noch um einiges schneller als mit iTunes. Kaufen! Downloaden!

Aus alt mach neu?

Ich vermisse meine Xbox 360 zwar nicht ernsthaft, aber trotzdem bin ich etwas gespannt, eigentlich sogar schon fast nervös, wegen der Einsendung zur Reparatur. Letzen Donnerstag hab ich sie abgeschickt, Freitag abend konnte ich auf der Service Webseite sehen, dass sie im Repair Center angekommen ist – knappe 24 Stunden laut UPS Tracking.

Die Webseite ist ganz praktisch, nach dem Einloggen mit seinem MS Passport/Xbox Live Konto werden dort alle auf dieses Konto registrierte Boxen anhand der Seriennummer aufgelistet, durch einen Klick darauf sieht man, ob sich dich Box noch in der Garantie befindet und ob eine Reparatur aussteht.

Nachdem sich seit Freitag abend nichts am Status geändert hatte, kam grade die (hoffentliche) Überraschung:

Repair Status: No pending repair

Das klingt ja so, als ob die mit meiner Box fertig wären … Doch was ist das? Da steht ja eine ganz andere Seriennummer! Glücklicherweise hatte ich mir die alte notiert, und offensichtlich bekomme ich eine andere Box. Es wird wohl eine sogenannte “Refurb” sein, von “refurbished”, also “ausgebessert” – quasi die ehemals auch kaputte, aber mittlerweile reparierte, Box von jemand anderem…

Hmm, gab’s da nicht damals bei der alten Xbox den Trick mit der Seriennummer, um die Hardware-Revision rauszubekommen? Anscheinend gibt’s sowas ähnliches auch bei der Xbox 360, denn wie man so liest kann man angeblich kann man aus den letzten 5 Stellen der Seriennummer das Jahr und die Kalenderwoche (sowie die Fabrik) der Herstellung auslesen, und bei mir steht da 735(05). Wenn das mit der Seriennummer stimmt, dann ist meine neue Box in China in der KW 35 des Jahres 2007 hergestellt worden. Zum Vergleich, wir sind heute in der KW 37. Das würde heissen, dass die Box keine 2 Wochen alt ist!

Moment mal, war da nicht letztens was wegen neuen Hardware-Revisionen mit einem neuen Motherboard, einem zusätzlich Kühlkörper, leiseren Lüftern … und einem HDMI-Ausgang – in allen Boxen hergestellt ab der KW 28?

Innerlich grinse ich, nur ein ganz kleines bisschen…

Vorrübergehend umweltfreundlich

Was für ein Glück das mein Urlaub schon fast zuende ist. Nicht das ich es kaum erwarten kann, endlich wieder zur Arbeit zu gehen, aber hätte meine Xbox 360 schon am Anfang des Urlaubs den Geist aufgegeben, dann … naja, wäre ich wahrscheinlich auf die Wii oder die PS3 ausgewichen.

Ich bekomme zwar nicht die momentan so angesagten drei roten Lichter (“3 Red Lights of Death”, das Equivalent zum “Bluescreen of Death” bei Windows), aber sie hängt sich regelmäßig aus. Manchmal zeigt der Splashscreen beim Booten schon ein hübsches Karo-Muster, manchmal kann man sogar ein paar Minuten spielen, aber immer friert sie früher oder später ein.

Die Dame an der Hotline hat garnicht lange versucht mit mir die üblichen Sachen wie Belüftung, Festplatte ab und Cache löschen, durchzugehen, sondern ohne lange Umschweife eine Bearbeitungsnummer angelegt und die Rücksendung durch UPS beauftragt. Als vorraussichtliche Wartezeit wurden mir 3-5 Wochen genannt, in dieser Zeit wir der Stromverbrauch für meinen Haushalt wohl ein wenig zurückgehen.

Bevor es jetzt zu Bedenken von manchen übervorsichtigen kommt: Nein, wie man das so bei diversen Institutionen liest, muss ich mir eigentlich keine Sorgen wegen der erfolgten “Spezial-Behandlung” meiner Konsole machen. Anscheinend schickt Microsoft aufgrund der momentanen Überlastung ziemlich häufig einfach so Austauschgeräte raus und überprüft dabei weder die Garantiesiegel noch die Komponenten. Falls ich keine schicke, neue Version mit zusätzlichen Heatpipes (und vielleicht sogar auch HDMI, bitte?) bekomme, so würde ich mir wenigstens die Kosten für die wieder erforderliche “Spezial-Behandlung” sparen.

Wo kommt das "bunt" her?

Unvorsichtig und leichtsinnig wie immer hab ich meine neue Investition gestern in den Rucksack gepackt und mich aufs Longboard geschwungen um meiner lange unterdrückten Kreativität endlich freien Lauf zu lassen. Oder so. Jedenfalls wollte ich ein paar halbwegs interessante Bilder schießen, um diese dann mit der üblichen Software in HDR-Meisterwerke zu verwandeln.

Die weise Entscheidung, beim Kauf der Kamera direkt auch noch ein Gorilla Pod mitzubestellen, hat sich gestern absolut bezahlt gemacht. Das Gorilla Pod macht jedes Brückengeländer zum längsten Stativ der Welt, Mülltonen und Betonblöcke werden zu willkommenen Aussichtspunkten. Eine äusserst simple, aber unglaublich geniale Erfindung.

Zuhause angekommen hätte ich niemals gedacht, dass aus den nicht besonders interessanten Motiven jemals so Ergebnisse wie das untenstehende Bild entstehen könnten. Und das einfach aus drei vom Inhalt her identischen Fotos (normal, unterbelichtet, überbelichtet), deren Helligkeitsinformationen für das menschliche Auge etwas ansprechender aufbereitet werden. Erstmal die die drei Einzelbilder, dann das Ergebnis.

Berlin, normalBerlin, unterbelichtetBerlin, überbelichtet

Berlin, HDR

Dieses eine Apettithäppchen, quasi das Sahnehäubchen des gestrigen Tages, gibt’s direkt serviert, der Rest ist in meiner Gallery oder bei Zooomr zu finden. Die Kamera hat den Ausflug übrigens unbeschadet überstanden.

Meine Hohe Ausgestaltungs Spanne

Gestern ist sie angekommen, meine Canon EOS 400D. Weil ich abends zeitlich schon etwas ausgebucht war bin ich quasi garnicht dazu gekommen sie richtig auszuprobieren, aber das wurde jetzt nachgeholt. Der Hauptgrund für den Kauf einer anständigen Kamera war die HDR-Fotografie, neben dem Grund, dass man einfach eine ordentlich Kamera im Haus haben sollte … finde ich.

Zum Vergleich hier mal ein Bild aus dem Vollautomatischen Modus, und eins aus 3 verschieden belichteten Einzelbildern nach einem Hauch von HDR-Magie:

Mein AV-Rack (Full-Auto) Mein AV-Rack (HDR)

Dezenter Unterschied, würde ich mal behaupten. Aufgrund des Not-Motivs auch nocht nicht sonderlich interessant, aber mehr davon in Kürze.

Bitte recht freundlich!

Von der Uhrzeit her erinnert mich die grade getätigte Überweisung her an die letzte Investition in der Größenordnung, nur ging es dieses Mal um noch etwas mehr Geld und ich bin nicht so besoffen wie damals. Richtig, eine Anspielung auf den Kauf der Playstation 3 vor ein paar Monaten.

Wenn alles gut läuft, werde ich zum Wochenende präsentieren können worum es geht – pünktlich zu den zwei Wochen Urlaub, die dann ab Montag anstehen.

Als Wolf unter Schafen (2)

Und noch ne Inliner-Propaganda-Veranstaltung, diesmal sogar eine wirklich politisch motivierte, die Berlin Parade. Die Strecke war definitiv interessanter als letzte Woche, nach (erträglichem) Bergauf gabs es ein paar nette abschüssige Teile, nur leider konnte man die nicht so richtig genießen, weil man von aufgrund der Enge an der Spitze des Feldes besser nicht versuchen sollte zu Carven, und der grüne Sixpack an der Front die Grenze darstellte und unter keinen Umständen überholt werden durfte. Schade eigentlich.

Lustig war’s trotzdem, über 25 Kilometer bei gefühlten 38°C … wenn nur nicht immer diese Skate-Nazis wären, die meinen, dass für ihre Ziele auch nur ihre Artgenossen demonstrieren dürfen. Geht doch einfach Schlittschuhlaufen, da gibt’s (noch) kein Menschen mit Brettern.

Als Wolf unter Schafen

Wie gut, dass Mike mich eben auf die heutige Skate Night hingewiesen hat. Bis jetzt hab ich die Termine immer nur erfahren, weil ich kleiner Gruppen von Inlinern auf dem Weg nach Hause gesehen habe, oder weil wir grade durch Zufall die Strecke kreuzten. Da ich in der letzten Zeit überhaupt nicht auf dem Board stand und nicht als Einstieg volle 40km fahren wollte, gings ausnahmsweise mal mit dem Auto in die Stadt. Ich traf mich mit Mike ungefähr eine halbe Stunde vor Start auf dem noch etwas leeren Potsdamer Platz, dem Startpunkt der Tour. Bis kurz vor dem Startschuss um 20:30 Uhr hatte sich dann der gesamte Platz mit Skatern gefüllt, so grob gefühlt waren das bestimmt 250 Leute. Und wenn ich Skater sage, dann meine ich Inliner. Wir zwei waren die Einzigen mit Boards, und ich hatte etwas Bedenken wegen der angeblich so hohen Durchschnittsgeschwindigkeit des gemeinen Inliners. Unbegründeterweise.

Wir starteten im Mittelfeld, sind dann aber schon nach den ersten Metern auf den Strassenrand oder Bürgersteig ausgewichen um wenigstens etwas vorran zu kommen. Wenn das Feld einmal in Bewegung war und seine Reisegeschwindigkeit erreichte, dann lies es sich aushalten, aber jedes Losfahren war die Hölle. Man stelle sich eine Massenpanik unter Gehbehinderten vor.

Meine Aufzeichnung der Strecke darf natürlich nicht fehlen, getreu der geplanten Strecke.

Die auf der Webseite angekündigte Geschwindigkeit von 17km/h war wohl eher ein Scherz. Nächstes Mal wird direkt ganz vorne gestartet, das schont im weiteren Verlauf wahrscheinlich die Sohlen.

Die Leiden des jungen T-Kunden

Ich bin offline. Seit 5 Tagen. Dabei lief doch plötzlich alles so wunderbar. Am Donnerstag morgen rief mich der T-Com Disponent an und wollte ankündigen, dass am Freitag ein Techniker rausfahren würde, um meinen ISDN-Anschluss aufzuschalten. Ohne viel Überzeugungsarbeit konnte ich ihn dazu bringen, dass er den Job doch einfach dem Techniker gibt, der heute auch irgendwann mein VDSL anklemmen soll, wenn’s denn noch in den Terminplan passt. Gegen 14:00 Uhr rief mich der Techniker an, dass er jetzt auf dem Weg zu meinem Schaltkasten wäre. Ich machte mich also auf nach Hause um das neue VDSL-Modem anzuschließen, damit er die Leitung dann durchmessen könnte. Beim einparken sah ich ihn schon an den geöffneten Kästen rumfummeln, bin also hin, hab ihm kurz gesagt dass es sich um meinen Anschluss handelt, und dann in der Wohnung die Hardware ausgewechselt.

Techniker beim Nicht-StreikenWieder draussen am Schaltkasten teilte er mir dann mit, dass jetzt alles angeschlossen wäre, aber weder ISDN noch VDSL richtig funktionieren würden. Wegen dem ISDN wollte er sich gleich aus der Vermittlungsstelle melden, wenn er dort das Problem behoben hat, aber beim VDSL gäbe es wohl ein Problem mit dem Auftrag, es würde sich schon auf dem Tisch des Teamleiters befinden, und der würde sich umgehend darum kümmern und mich benachrichtigen. Falls ich am nächsten Vormittag noch nicht online wäre, solle ich mal die Hotline anrufen und nachfragen. Er rief dann auch wenig später zwei mal aus der Vermittlungsstelle an, ich sollte jetzt raus telefonieren können, aber angerufen werden könnte noch nicht funktionieren weil die Änderungen erst über Nacht im System aktiv werden. Das Anrufen konnte ich leider nicht direkt testen, da ich mittlerweile wieder in der Firma war. Als ich abends zuhause war klappte es aber nicht.

Es wurde dunkel, es wurde wieder hell, und es war Freitag. Ich wartete geduldig bis 11:00 Uhr, aber mein Server war nicht von Aussen zu erreichen. (Ich hatte alles schon vorbereitet, ich hätte definitiv gemerkt wenn die Kiste wieder online gekommen wäre.) Also rief ich die T-Home Hotline an.

Aus irgendeinem Grund war mein T-Home Auftrag storniert worden, aber niemand konnte mir sagen warum. Der Teamleiter würde sich aber schon darum kümmern und mir sofort Bescheid sagen, sobald er erfährt, warum das passiert ist. Um 14:00 Uhr und um 16:30 Uhr das gleiche. Zwischendurch setzte ich dann noch online eine Störungsmeldung wegen meinem ISDN ab, allerdings ohne damit zu rechnen das sich ernsthaft jemand darum kümmert. Wer brauch schon Telefon. Um 18:00 Uhr wollte ich dann eben mal den Teamleiter sprechen, oder, wie ich dann feststellte, die Teamleiterin.

Sie versicherte mir, dass man an dem Problem arbeiten würde, aber keine näheren Angaben geben könne, da es an den 2nd Level Support in Kiel weitergeleitet worden wäre. Diese würden natürlich mit Hochdruck daran arbeiten und sich bei mir melden, sobald sie etwas wüssten, bis 22:00 Uhr würde dort gearbeitet.

Um 21:45 Uhr rief ich wieder dort an, da sich niemand bei mir gemeldet hatte. Den Hotliner überrollte ich direkt ohne Vorspiel und ließ mich zur Teamleiterin durchstellen. Sie konnte mir keine Informationen geben, dass könnte jetzt nur noch der 2nd Level Support. Also bat ich sie, mich dort hin durchzustellen. Könne sie nicht, dürfe sie nicht. Die würden sich bei mir melden. Ich machte ihr klar, dass ich seit eineinhalb Monaten noch auf versprochene Anrufe von diversen Kollegen warte, und nicht davon ausgehen würde, dass mich irgendwer im Bezug auf dieses Problem zurückruft. Ausserdem ließ ich sie wissen, dass es mir so unaussprechlich egal wäre warum das passiert wäre. Ich wolle nur wissen was der aktuelle Stand der Dinge ist. Und dann errang ich eine kleinen Sieg für mich…

Ich: Und was ist, wenn mich morgen jemand genauso anruft wie in den letzten 6 Wochen sämtliche andere Kollegen, nämlich garnicht?

Sie: Es wird sie morgen garantiert jemand aus Kiel anrufen.

Ich: Und wenn nicht? Das sind doch jetzt nur Beteuerungen getreu ihrem Handbuch. Ich setze ihnen eine Deadline bis 11:00 Uhr, oder sonst …

Sie: Okay, ich vermerke jetzt hier bei ihnen, dass sie direkt nach Kiel durchgestellt werden dürfen, wenn sich bis 11:00 Uhr niemand bei ihnen gemeldet hat. Das steht unter der Bearbeitungsnummer <XXXXXXXX>.

Ich: Öh, okay! Schönen Abend dann noch.

Damit hatte ich nicht gerechnet. Wochelang nur durch eintönige Warteschleife und die immer gleichen Un-Aussagen weitergereicht werden, und dann tatsächlich bis zum Innern Heiligtum vordringen zu dürfen. Balsam für die Seele.

Ich wartete sogar großzügig bis 12:00 Uhr, bevor ich die Nummer der Hotline wählte. Die Dame am anderen Ende wollte mich nicht nach Kiel durchstellen. Ich nannte ihr die Bearbeitungsnummer und bat sie, sich den Hinweis dort durchzulesen. Sie legte mich in die Warteschleife und sprach mit Kiel. Nach ein paar Minuten war sie wieder dran und ließ mich wissen, dass es nichts bringen würde wenn ich die Freigabe zur Weiterleitung nach Kiel hätte, aber Kiel nicht mit mir sprechen wolle. Ich verlangte direkt nach der Teamleiterin oder wer auch immer heute Dienst hätte. Aber sie wollte erstmal wissen, worum es denn überhaupt gehen würde. So einfach würde ich nicht aufgeben, also erzählte ich ihr die Geschichte. Die ganze.

Sie bat mich um einen Moment Geduld, sie würde nochmal in Kiel anrufen und denen alles schildern. Nach ein paar weiteren Minuten in der Warteschleife hatte ich dann tatsächlich jemanden aus Kiel in der Leitung.

Er kannte meine Situation und teilte mir mit, dass es wohl ein technisches Problem mit der Leitung gegeben hätte, weswegen es zu der Stornierung des Auftrags von Seiten der T-Com gekommen wäre. Irgendwer hat da wohl verpasst mir das mitzuteilen. Dummerweise könnte die Leitung aber erst neu beauftragt werden, wenn die Stornierung komplett abgeschlossen ist – und das könnte von “ein paar Tage” bis zu “ein paar Wochen” dauern. Ich habe ihm klar gemacht, dass ich unmöglich auch nur “ein paar Tage” offline bleiben könnte.

Er verstand dass wohl sehr gut, denn er bat mir eine Übergangslösung an. Da man für die Beauftragung von ADSL nicht auf die Stornierung von VDSL warten müsse, könnte er veranlassen das ich in den nächsten Tagen auf ADSL aufgeschaltet werde und so eine 1 MBit Leitung auf ihre Kosten bekommen könnte, zumindest bis VDSL wieder beauftragt werden kann. Er würde das klären und mich bis spätestens 16:00 Uhr zurückrufen. Gut eine Stunde später, also noch weit von 16:00 Uhr entfernt, kam der Rückruf. Das mit dem ADSL würde klar gehen, ich könnte mir schonmal die Zugangsdaten notieren. Nur um eins bat mich, ich solle doch bitte keine Zusatzoptionen zu dem Tarif bestellen, da das dann von T-Online bezahlt werden müsste. Einen Moment lang habe ich ernsthaft darüber … Nein.

Der Samstag ging, der Sonntag kam. Der Sonntag ging, der Montag kam.

In der Firma bekam ich eine Email, dass der Status meiner Störungsmeldung wegen dem ISDN sich auf “In Bearbeitung” geändert hat. Jaja, scheißegal. Flickt lieber meinen Internetanschluss.

Am frühen Nachmittag dann ein Anruf von der T-Com, der gleich Techniker wie am Donnerstag. Er erkundigte sich nach meinem VDSL, und als er hörte warum es tot ist, teilte er mir mit, dass es mit dem ISDN wohl auch etwas länger dauern wird. Irgendwas scheint mit dem Verteilerkasten nicht zu stimmen, die Amtsleitung kommt zwar dort rein, aber geht dann nicht mehr raus zu meinem Anschluss. Der Kasten sei kaputt und müsse “neu gebaut” werden(!?). Das sei auch der Grund für mein Problem mit dem VDSL. Ahja, technische Probleme, hatte der aus Kiel ja auch gesagt.

Als ich eben nach Hause kam fand ich eine Brief von der T-Com. Darin sprach man mir sein Bedauern aus. Sein Bedauern über meine Entscheidung. Genauer gesagt, meine Entscheidung meinen Auftrag zu storniert zu haben.

ooohhhmmm … meine Wut ist ein kleiner Ball aus weissem Licht … ooohhhmmm

Ich hätte Lust die Kriminalitätsstatistik an sämtlichen Standorten der Telekom mit der Gleichung x = y² zu verschönern.

Der Brief war datiert auf den 28.06.2007. Der Tag, an dem der Anschluss bei mir geschaltet wurde. An diesem Tag soll ich den Auftrag storniert haben? Und die sollen dann wirklich so schnell reagiert haben, dass mir innerhalb von wenigen Stunden der Hahn wieder zugedreht wurde? Aber ihrem Techniker konnten sie nicht mehr sagen, dass er für den Anschluss nicht mehr rausfahren braucht?

Ein routinierter Griff zum Telefon, dieses Mal wieder die T-Com Hotline. Ich teile der Dame mit, dass letzten Donnerstag bei mir ISDN und VDSL geschaltet wurden, aber dass ISDN wegen einem technischen Problem nicht funktioniert, und dass VDSL wegen eines technischen Problems unglücklicherweise storniert wurde, ich aber schon VDSL haben will sobald es neu beauftragt werden kann – der Brief hätte mich etwas stutzig gemacht – ich wolle das nur klarstellen, damit es keine (weiteren) Mißverständnisse gäbe.

Sie redete kurz mit dem Backoffice um die Sache zu klären, kam zurück in die Leitung und verkündete mir:

Ihr Auftrag wurde storniert, weil sie eine Portierung zu Alice beauftragt haben.

Wenn ich einen großen roten Knopf hätte, dann wäre er grade gedrückt worden.