Neues von der T-Front

Die große Freude über die Ankuft des ISDN NTBA, und später auch der Auftragsbestätigung mit zusätzlichen Informationen über meinen Anschluss inklusive der Liste meiner neuen Rufnummern, währte nicht besonders lange. Das der ISDN-Anschluss kommen würde war natürlich erfreulich, aber war da nicht noch was wegen T-Home und VDSL? Aus reiner Gewohnheit Vorsicht rief ich also zum mittlerweile bestimmt 20. 30. 40. 50. Mal bei der Hotline an, um mich über den Status der anderen Aufträge zu erkundigen…

Von einem T-Home Auftrag oder wenigstens VDSL stand nichts in meinen Daten – das wäre ja auch garnicht möglich, da bei mir kein VDSL verfügbar wäre. Aber ein 1 MBit ADSL Anschluss würde im System stehen. Deja vu? Jetzt nur noch 1 MBit, nichtmal mehr 2 MBit? Ich hab mich wie ein Schneekönig gefreut, dieses wunderschöne Gefühl der Bestätigung – abermals hatte ich Recht mit meinen Ankündigungen!

Ein kurzer Blick auf die Seite des Verfügbarkeits-Check für VDSL lieferte mir dummerweise das gleiche Ergebnis, kein VDSL verfügbar für meinen Anschluss. Nach der nächsten Vorstandsbeschwerde bei Beschwerdemanagement in Bonn wurde mir dann die Nummer des “PTI 12” gegeben, die Hotline für Bauherren im Bereich Berlin Ost. Dort würde man mir sehr genau Auskunft über den aktuellen Ausbau-Status von VDSL für meinen Bezirk geben können.

Wenn die denn nicht leider auch im Streik wären. Tägliche Anrufe brachten mich immer wieder nur zur Vermittlung, wo mir dieses jedes Mal aufs neue mitgeteilt wurde. Man würde nur mit Notbesetzung arbeiten, ich soll doch eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und dann würde man sich bei mir melden. Gesagt, getan, nichts von denen gehört.

Gestern laß ich dann voller Begeisterung auf Spiegel Online, dass es zu einer Einigung zwischen ver.di und der T-Com gekommen sei, damit wäre der Streik beendet. Anscheinend jedoch nicht für die Bauherren-Hotline. Nagut, einen Tag zum Abfeiern gab ich ihnen noch. Heute rief ich wieder dort an, bewaffnet mit den genauen Bedingungen der Einigung, aber leider half es nicht diese der freundlichen Vermittlungsdame als Beweis für das Ende des Streiks vorzutragen, damit die Herrschaften doch endlich mal als Telefon gehen würden. Es wurde vorgezogen weiterhin zu streiken, aus welchem Grund jetzt immernoch auch immer.

Aus lauter Verzweiflung überprüfte ich erneut die Verfügbarkeit von VDSL für meinen Anschluss …

Oha! Darf’s 25 oder lieber direkt 50 MBit sein? Jetzt gab’s plötzlich doch wieder VDSL für mich. Keine Zeit verschwendend rief ich also wieder mal die T-Home Bestell-Hotline an und erkundigte mich nach meinem nicht mehr existenten Auftrag. Da war zwar nichts im System zu finden, aber ich könne direkt bestellen wenn ich wolle, es wäre ja bei mir verfügbar. Um die Sache einfach zu halten hab ich das auch getan, und zwar ohne meinen Leidensweg zum wiederholten Male vorzutragen. Anschlusstermin: 28.06.2007 … einen Tag bevor mein ISDN Anschluss überhaupt geschaltet wird. Drüber solle ich mir keine Gedanken machen, dann würde eben am nächsten Tag nochmal versucht. Meine Antwort darauf: “Ich mache mir keine Gedanken. Ich mache mir jetzt schon ernsthafte Sorgen.”

Der bewährte Kontroll-Anruf bei der T-Com Hotline lies mich zwar wieder die neu gewonnene Fassung verlieren, dort stand immernoch etwas von einer (nie bestellten) 1 MBit Leitung, aber wenigstens die T-Home Hotline konnte mir die heutige Bestellung von 50 Mbit sofort bestätigen. Ausserdem würde es angeblich niemals passieren, dass es ein Auftrag ohne Benachrichtigung aus dem System verschwinden würde, nur weil sich die Verfügbarkeit ändert. Quod non erat demonstrandum.

Beängstigende Feststellung: In exakt einer Woche bin ich entweder überglücklich oder offline.

Update: Ich hatte grade die Auftragsbestätigung für T-Home im Briefkasten. 50 MBit, bitches! Eins muss man dem T-Klan also lassen, wenn -und das ist ein großes “wenn”- die endlich mal was auf die Reihe bekommen, dann geht’s wenigstens zügig.

Beuteschema

Ein ganz normaler Abend im Knaack: kein Schwein da das man kennt (mit einer Ausnahme), Überschwemmung im Basement und übelste Regengüsse draussen, weswegen man sich gezwungen sieht bis aus Weiteres seine Zeit im Concert Floor zu verbringen. Ich stehe also mit Dine (der Ausnahme) nichtsnützig in der Gegend rum und lästere total unmännlich über die dort herumirrenden Gestalten.

Plötzlich kommt eine weibliche, grundsätzlich erstmal nicht unattraktive, junge Person auf uns zu und gibt erst mir, dann Dine die Hand und stellt sich (nur ihr) als Klara vor. Dann verschwindet sie wieder.

Etwas später weichen wir zwei, aufgrund der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit (ehrlich!) im Raum, auf den Verbindungsgang zum Ausgang aus, um dort etwas wohltemperierter Reden (ungelogen!) zu können.

Eben diese Klara von vorher kommt zufällig(?) vorbei, stellt sich vor mich und fragt mich, warum ich ihre Frage nicht beantworte. Dann verschwindet sie wieder. Da hätte ich echt gerne meinen Gesichtsausdruck gesehen.

Dine schaute mich nur verwundert an, als ich versuchte ihr klar zu machen, dass ich diese Klara überhaupt nicht kenne, geschweige denn jemals auch nur ein Wort gewechselt habe – nichtmal als sie sich vorgestellt hat, denn in dem Moment war ich so überrumpelt weil ich garnicht wusste wer das war.

Kurz darauf kam sie wieder rein und ich fragte sie, was denn die Frage überhaupt gewesen wäre. Sie antwortet mit “Warum?”. Dann verschwindet sie wieder.

Sie lies nicht lange auf sich warten, da kam sie schon wieder vorbei. Diesmal hielt ich sie an und versuchte ihr klarzumachen, dass sie mich mit irgendwem verwechseln müsse – ich hätte bisher weder mit ihr geredet noch irgendeine Frage von ihr gehört, deswegen wüsste ich auch nicht auf was ihr “Warum?” bezogen wäre.

“Warum du mich immer anschaust!”

Äh, bitte? Ich habe sie schon ein paar Mal im Knaack gesehen und garantiert auch in ihre generelle Richtung geschaut, aber bestimmt nicht absichtlich offensichtlich und gezielt. Wieder versuchte ich also sie davon zu überzeugen, dass sie irgendwen anders als mich meinen würde und das das nur eine Verwechslung sei. Dann verschwand sie wieder.

Entweder ist das grade ein verschärfter Fall von kompletter Verwechslung oder eine verdammt gute Masche, meine Aufmerksamkeit hat sie jedenfalls sicher. Als wir irgendwann wieder im Concert Floor standen kam sie auf einmal wieder auf mich zu und lotste mich in Richtung Ausgang, Zeit für ein klärendes Gespräch.

Sie: Warum schaust du mich immer an?
Ich: Du verwechselst mich bestimmt, ich wüsste nicht, dass ich dich irgendwie anders angeschaut haben sollte als jeden anderen hier!
Sie: Doch, hast du! Bist du ein Nazi?
Ich: Was? Ich arbeite für einen internationalen Konzern und ausserdem bin ich sowas von unpolitisch…
Sie: Aber du hast Nazi-Freunde!
Ich: Hä? Ich komme nicht aus Berlin und wohne noch nicht mal lange genug hier, um überhaupt richtige Freunde zu haben – geschweige denn Nazis!
Sie: Wir haben einen Spitznamen für dich: “Der Hahn”.
Ich: Aha, aber wohl kaum wegen der Frisur oder dem Schwanz.
Sie: Nein, weil du immer so viele Frauen um dich rum hast.
Ich: Achso, nur weil ich ein paar Frauen in meinem Bekanntenkreis habe und mich mit denen unterhalte?
Sie: Du gehst doch nie hier ohne ‘ne Frau raus.
Ich: Ja, weil wir meistens alle zusammen abhauen und ich manchmal ein paar Leute nach Hause fahre, und nur das. Aber was sollen die ganzen Fragen?

Sie dreht sich um, öffnet die Tür, wirft mir beim rausgehen einen Handkuss zu und sagt:

“Weil du in mein Beuteschema passt!”

Wunder gibt es immer wieder

Ich stehe schon mit einem Fuß auf der Türschwelle, da klingelt es an der Haustür. Und direkt darauf an der Wohnungstür. Als ich die Tür aufmache steht da der Messias – in der Uniform eines Paketboten.

Er hat für mich ein Päckchen, schließlich ist er ja Paketbote, aber es ist nicht irgendein Päckchen, sondern es kommt von der T-Com. Der Inhalt des Päckchens, ein ISDN NTBA, ist eigentlich total egal, es geht viel mehr um diesen symbolischen Moment , ein Moment der Erleichterung.

Am Dienstag hatte mich einer der Mitarbeiter des Beschwerdemanagements angerufen, um mir zu versichern, dass mein Auftrag jetzt im T-Com System wäre, er alle Daten sehe, der Anschluss am 29.06. sofort von Alice übernommen würde und auch der Antrag für T-Home schon vermerkt ist, ich solle doch bitte jetzt endlich aufhören jeden Tag anzurufen bräuchte mir keine Sorgen mehr machen und einfach nur noch auf die Zusendung der Papierkrams und der Geräte warten. Das war schon ein Meilenstein auf diesem bisher steinigen Weg, aber die tatsächliche Lieferung von irgendwas beruhigt mich doch ungemein.

Ja, der 29.06. ist ein Freitag, sollte also irgendwas schief laufen bin ich mindestens über das Wochenende offline, aber bis jetzt lief doch auch alles Bestens … Nicht! Nä wat freu ich mich.

In Vergessenheit geraten?

Groß war die Freude, als Alice mir endlich per Email und später auch nochmal per SMS gestern meine Kündigung bestätigt hat. Da bei denen die Angelegenheit also abgeschlossen ist wird mir die T-Com sicherlich bald auch meinen Anschlusstermin nennen. Hoffte ich zumindest, bis grade eben.

Nach gut 10 Minuten in der Warteschleife der normalen Hotline (ich sollte auch in Zukunft weiterhin nur das Beschwerdemanagement anrufen, die können das auch alles und in schnell) ging am anderen Ende jemand dran und begrüßte ich auch direkt mit meinem Namen und meinen Daten. Komischerweise konnte ich mich aber nicht daran erinnern, im Voice-Menü irgendwas wie Kunden- oder Telefonnummer angegeben zu haben, ausserdem rief ich vom Handy aus an, also auch nichts mit CallerID oder so. Mysteriös. Jedenfalls fand er mich als Person bei sich in den Systemen, aber sonst nichts. Keinen Auftrag, weder für den normalen Telefonanschlus, noch für T-Home. Oh, und einen Menge an Kontakten meinerseits, welche hoffentlich eine Warnung für ihn sind, falls er nicht morgen vormittag wie versprochen zurückruft. Das hat man also davon, wenn man mal ein paar Tage lang nicht anruft…

Es bleibt immernoch weiterhin spannender als ich es mir gewünscht hätte.

Update: Natürlich hat mich, wie erwartet, niemand zurückgerufen. Die Hotline war abends total tot, heute (Samstag) hab ich zwar jemanden erreichen können, aber damit auch nichts Wirkliches erreicht. Der Anruf beim Beschwerdemanagement ein paar Stunden später brachte das gleiche, nur anscheinend hätte ich laut Auftrags-Fax einen 2MBit/s ADSL Anschluss beauftragt. Dumm nur, dass auf der Kopie des Faxes vom T-Punkt, welche ich hier habe, das nicht steht – sondern natürlich 50MBit/s VDSL.

Alles muss man selber machen

Der letztmögliche Kündigungstermin bei Alice ist gestern verstrichen. Zeit um mal auf die Kacke zu hauen.

Mein erster Anruf galt wieder der Alice Hotline, um zu erfahren ob mittlerweile das Fax der T-Com dort angekommen ist. In meinem Datensatz bei Alice war natürlich nichts zu finden, dass hatte ich der Dame auch schon prophezeit, weswegen sie Rücksprache mit der Kündigungsabteilung hielt und mir daraufhin versicherte, dass definitiv kein Fax bei ihnen angekommen ist, es würde also noch etwas dauern bis ich Alice-Kunde werden könne. Geht’s noch? Ich bin Alice Kunde! Ich will von euch weg, nicht zu euch hin! Naja, nur eine Kleinigkeit am Rande, wäre für sie ja sowieso egal, was in dem Fax gestanden hätte, denn es war ja nicht da.

Also weiter zu Punkt 2 der Tagesordnung, das KundenBeschwerdemanagement der T-Com. Dort wurde mir abermals versichert, dass das Fax zu Alice am Vortag rausgegangen ist und dies vom Mitarbeiter um 11:23 Uhr so vermerkt wurde.

In der Hoffnung, dass mein Datensatz in Alices System mittlerweile wie ein Weihnachtsbaum leuchtet und mich als unangenehm extrem penetrant kennzeichnet, versuchte ich mit dem neu gewonnenen Wissen von der T-Com wieder mein Glück bei der Alice Hotline. Ich stellte die Mitarbeiterin direkt vor vollendete Tatsachen und bat sie einfach direkt von der Kündigungsabteilung die Ankunft meines Portierungs-Auftrages vom 31.05.2007 um 11:23 Uhr (plus/minus 5 Minuten) bestätigen zu lassen. Oh Wunder, nach ein paar Minuten in der Warteschleife bekam ich doch tatsächlich zu hören, dass das Fax angekommen sei und innerhalb der nächsten 3-5 Tage bearbeitet werden würde.

Nur zur persönlichen Belustigung meinerseits fragte ich auch sie, welches Datum denn für die fristgerechte Kündigung entscheidend wäre , das Datum an dem der Auftrag ausgefüllt wurde, das Datum an dem ihn die T-Com abschickt, oder das Datum an dem Alice ihn bearbeitet. Alle drei Variationen hatte ich in der Zwischenzeit gehört, und dass mehrfach und von beiden Firmen. Sogar bei Alice hieß es nicht nur einmal, dass das Datum auf dem Auftrag selber zählt. Wäre ja echt lustig. Egal, bis auf weiteres kann ich mir zumindest jetzt endlich sicher sein, dass meine Kündigung fristgerecht am 31.05. eingetroffen ist und ich wirklich zum 30.06. aus dem Vertrag rauskomme.

Ich will garnicht wissen, wie lange es alles dauern würde, wenn ich mich einfach auf dem magenta rosa Wölkchen ausgeruht hätte, auf dem ich vor 2 Wochen noch geschwebt habe.

Hatte ich schon erwähnt, dass von meiner T-Home Bestellung in meinem Auftrag im T-Com System nichts steht? Das wird noch spassig!

Von wegen Streik

Heute wäre die letzte Chance um Alice fristgerecht meine Kündigung mitzuteilen, aber während der letzten 2 Wochen sah es nicht so aus, als ob das noch hinhauen würde. Unzählige Anrufe bei den T-Com und Alice Hotlines brachten immer das gleiche Ergebnis: Alice weiß noch nichts von dem Portierungsauftrag, weil er noch bei der T-Com in Bearbeitung ist. Eigentlich muss die T-Com nur das Fax vom T-Punkt an Alice weiterleiten, und alles ist gut. Am Dienstag wurde es mir dann zu brenzlig, also beim Beschwerdenmanagement der T-Com angerufen und die ganze Story vorgetragen. Tatsächlich bekam ich dieses Mal auch einen Rückruf, aber mir wurde nur mitgeteilt, dass man momentan beim Carrier-Management niemand erreichen könne und die Anfrage per Mail weitergeleitet worden wäre. Am Mittwoch rief ich dann nochmals an, das gleiche Spiel.

Mittlerweile hatte ich in deren System also durch die normale Hotline 4 Fälle offen, von denen 2 eskaliert worden waren, natürlich ohne irgendeine Wirkung, und zusätzlich 2 Vorstandsbeschwerden vom Beschwerdenmanagement. Diese Vorstandsbeschwerden müssen innerhalb von 48 Stunden bearbeitet werden, weshalb ich heute mit dem Ablauf der 48 Stunden wieder dort anrief, um nachzuhören ob sich schon was getan hat.

Auch dieses Mal bat man mich um etwas Geduld und würde zurückrufen. Tatsächlich. Eine halbe Stunde später klingelte das Telefon und der Mitarbeiter teilte mir mit, dass er unglaublicherweise jemand beim Carrier-Management erreicht hätte, aber dass man dort bisher nichts unternommen hätte, weil der Auftrag fehlt. Hallo? Was sind das denn für Faxe von mir, von denen die Hotliner immer gesprochen haben? Da kam der Streik wohl grade richtig, um die eigene Faulheit zu vertuschen. Er versicherte mir jedoch, dass er meinen Auftrag weiterleiten und ausserdem noch persönlich zu Alice faxen würde.

Der Double-Check bei der T-Com Hotline grade eben brachte wenigstens einen Hauch von Zuversicht zurück, anscheinend ist das Fax an Alice mittlerweile rausgegangen, und ab dem Moment, in dem Alice der Portierung der Nummer zustimmt sollte ich auch voll im T-Com System auftauchen – nicht erst mit dem Zeitpunkt der tatsächlich Rückgabe der Leitung. Was die allgemeinen Abläufe angeht scheinen sämtliche Mitarbeiter beider Hotline sowieso ein sehr heterogenes Bild zu haben, von beiden Seiten hörte ich mehrfach so Sachen wie dass ich für eine Portierung erst bei Alice kündigen müsse, und nicht dass die T-Com meine Kündigung aufgrund der Portierung beauftragt.

Ich gehe mal davon aus, dass ich in den nächsten paar Tagen noch einen Haufen weiterer Telefonate führen muss, bis ich zumindest die Gewissheit habe, dass die Kündigung bei Alice auch durch ist. Und dann geht der Spass erst richtig los, der T-Com Anschluss muss auch wirklich bekommen, der T-Home Anschluss muss auch wirklich bekommen, die Hardware muss auch wirklich bekommen…

Weder Freund noch Helfer

Jeder Mensch, der bis jetzt bei mir schon einmal übernachtet hat, kennt das Problem mit Frank. Frank ist mein Nachbar, uns trennt nur eine anscheinend viel zu dünne Wand. Wenn man dem Lärm von drüben Glauben schenkt dann steigt jeden Tag bei Frank eine Party, normalerweise aber nicht vor 23:00 Uhr, aber dafür bis ins Morgengrauen. Es gab genug Tage, an denen wir morgens aus einem Club zurück nach Hause kamen, und auf dem Bürgersteig begrüßte uns schon Modern Talking oder x-beliebiger Gabber. Auch an normalen Wochentagen.

Meistens habe ich es einfach hingenommen und versucht zu schlafen, aber in letzter Zeit, vor allem wenn Norman hier gepennt hat, ging es also erstmal zu Frank um dort zu klingeln und ihn nach dem Verstand zu fragen zu bitten, dass er die Musik leiser macht. In der Hälfte der Fälle reichte das auch, aber es gab auch genug Tage an denen man noch ein zweites oder drittes Mal ran musste.

Aber heute hatte ich die Schnauze voll. Es war mittlerweile 01:45 Uhr und drüben wurde wohl grade die neue Terrordome rezensiert. Also das mittlerweile übliche Spiel, vorne an die Haustür und da Sturm klingeln, dann wieder in die Wohnung und überprüfen ob es was gebracht hat. Hatte es nicht. Wieder zur Tür, wieder klingeln, wieder nachhorchen. Das ganze noch ein paar Mal.

Und dann hab ich die Polizei angerufen. Es dauerte zwar fast eine halbe Stunde, bis die hier eintrafen, aber auf Frank ist ja selbst um halb 3 Uhr morgens noch Verlaß! Draussen auf der Strasse schon fragte ich, ob sie jetzt wüssten worum es geht, und das wurde nicht verneint. Dann wollte sie in meine Wohnung, um sich ein Bild vom Ausmaß der Ruhestörung zu machen. Frank war immernoch guter Dinge, auch im Gespräch konnte man die “Musik” von drüben hören. Aber mal für Ruhe sorgen wollten sie nicht.

Das wäre keine Ruhestörung oder Lärmbelästigung, das wäre noch Zimmerlautstärke, und damit müsse ich leben. Auf meine Frage, ab wann es denn Ruhestörung wäre, hieß es nur dass das subjektiv wäre. Aha. Für mich ist das definitiv Ruhestörung. Und jetzt? Nöööhööö. Die Polizei wäre ja auch eine Staatsgewalt, und da müsse man sich an Gesetze halten. Da könne man nicht einfach so rübergehen und sagen, dass das zu laut wäre, wenn das ja garnicht zu laut ist. Und wer ist dann die Messlatte für “subjektiv”? Heisst “Zimmerlautstärke” nicht, dass man die Musik in einem anderen Zimmer nicht mehr hören können sollte? Nein, sie blieben stur, ich könne es ja mal beim Umweltamt versuchen.

Liebe Polizisten, geht’s noch? Ihr steht hier direkt in meiner Wohnung, ihr hört beide die Musik von nebenan, es ist halb 3 Uhr morgens, und ihr kommt mir mit “trotzdem subjektiv nicht zu laut”? Knallt ihr euch in den Dienstpausen gegenseitig eure Dienstwaffen um die Ohren und zielt leider daneben? Damit erklärte ich die Sache dann meinerseits für erledigt und wünschte nur und ausschließlich aus reiner Höflichkeit einen Schönen Abend, bevor ich sie zur Tür geleitete.

Argh. So langsam verstehe ich, warum die am 1. Mai immer was auf den Deckel bekommen. Nur warum das nur am 1. Mai passiert, das verstehe ich nicht.

Also bleibt nur noch ein Ausweg, und der heisst Selbstjustiz. Leider scheint Frank aber seine Klingel abgeklemmt zu haben. Draussen an der Haustür hört man zwar was, aber wenn man direkt an seiner Wohnung klingelt bleibt es drinnen stumm … bis auf die Musik. Also MagLite geschnappt, die mit den 6 D-Zellen, und raus auf die Strasse an sein Fenster. Jetzt lies sich die Musikrichtung auch klar erkennen, Schlager. Das Anklopfen an sein Fenster war hart an der Grenze zur mutwilligen Zerstörung, aber sobald ich ihm dann mit dem Flak-Schweinwerfer von Taschenlampe die Wohnung auf 12:00-Uhr-Mittags Niveau erhellt hatte kam er auch schon ans Fenster. Den Reflex zum Ausholen und Zuschlagen konnte ich mir grade noch so verkneifen, genauso wie die Tatsache, dass die Polizei schon längst dagewesen war, aber ich drohte ihm damit eben diese zu rufen, wenn er nicht sofort seine Musik leiser machen würde. Hat er dann auch getan. Zumindest für heute Nacht.

Die Polizei, dein Freund und Helfer? Lügner.

Im Dienst der Wissenschaft (3)

Was stand da auf der Flasche, nach 3 bis 5 Tagen würde man sehen? Mittwoch morgen, also ungefähr 1 ½ Tage nach der ersten Anwendung, war das Ergebnis doch schon ziemlich sichtbar. Auf meiner rechten Hand zog sich schräg über den Handrücken eine klare Grenze, als ob ich mit der Hand in der Hosentasche in voller Sonne eingepennt wäre, und am Haaransatz konnte man auch einen leichten Kranz entdecken. Die letzten beiden Tage bin ich leider nicht dazu gekommen mich wieder einzuschmieren, aber die nächste komplette Salbung muss auch mindestens bis morgen warten, denn heute werde ich erstmal schauen, dass die nicht so vorteilhaft davongekommenen Stellen auf den gleich Level kommen.

Ansonsten bin ich schwer begeistert, vor allem an meinen vorher schon sonnen-gewöhnten Armen sieht das Braun wirklich anständig aus!

Taxi!

Weil es Normans letzter Abend in Berlin ist mussten wir heute abend irgendwas unternehmen. Es ist zwar Mittwoch, aber morgen ist ein Feiertag, daher standen die Chancen nicht allzu schlecht. Als einzige wahre Möglichkeit tat sich, trotz intensiver Recherche, leider das nur K17 auf. Schön für Norman, unschön für den Rest (also mich), denn es war zum abgewöhnen. Aber um den Abend dennoch standesgemäß ausklingen zu lassen haben wir uns ein Taxi nach Hause gegönnt.

Was daran standesgemäß ist? Die Erkärung gibt’s hier.

Situationskomik

Was kann man den daran falsch verstehen, wenn an einem Fußgänger-Übergang eine junge Frau mit zwei Mops-Hunden steht – deren Leinen so kurz ist, dass sie sich tief vorneüber beugen muss um sie festzuhalten, wobei ihr üppiges Dekollté zur Schau stellt – und ich den anderen Insassen meines Fahrzeugs mitteile:

“Guckt mal, zwei Möpse!”

falls ich mal was zu sagen habe…