Tag Archives: Idioten

So nie, Sony

Da freut man sich auf Ostern weil man endlich ein paar freie Tage hat, leiht sich den HD-Beamer in der Firma aus, fährt zum Saturn um ein HDMI-DVI-Kabel zu kaufen und will zuhause die PS3-Grafik in voller Pracht genießen. Beamer aufgebaut, Kabel angeschlossen, PS3 angeschaltet … Arschlecken!

Das Bild bleibt schwarz – nicht mal das Menü erscheint, geschweige denn prachtvolle Pixelorgien. Anscheinend gibt die PS3 ihr digitales Videosignal nur an Geräte aus, die auch HDCP sprechen, was der Beamer über DVI garantiert nicht tut, und HDMI hat er sowieso nicht. Über 30€ für das Kabel zum Fenster rausgeschmissen, und morgen ist auch noch ein Feiertag, ich freu mich!

Die einzige Alternative scheint nun der Kauf eines Komponenten-Kabels zu sein, also ein analoges Signal, aber wenigstens auch HD – leider frühestens am Samstag, wenn die Läden wieder auf haben. Da muss ich mir wohl solange mit der Xbox 360 die Zeit vertreiben, die gewinnt momentan sowieso immer mehr meine Sympathie, dafür, dass sie ein Microsoft-Produkt ist.

Ich glaube nicht, das wir zwei jemals gute Freunde werden, Sony.

Never bite the hand that feeds you.

Der folgende Text ist in einem Stück in den 6 Stunden unmittelbar nach dem Geschehen in der letzten Zeile entstanden. Er ist lang, aber nicht vollständig. Manche Ereignisse fehlen, weswegen er vielleicht nicht komplett schlüssig ist, aber alles was hier steht ist so passiert. Sollte jemand mein Verhalten nicht nachvollziehen können, egal in welche Richtung: Ich kann es selber nicht. Aber ich weiß, warum ich mich so entschlossen habe. Dieser Text soll niemanden anprangern, deswegen habe ich auf Namen verzichtet. Er soll als Gedankenstütze für mich selber dienen, und als Erklärung für denjenigen, um den es geht.

Ich hatte wirklich gedacht, ich könnte ihm helfen.

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Der Grill-Chef

Wir hatten heute jemanden von ganz oben zu Besuch, es sollte ein friedliches Kennenlernen mit Frage-Runde werden, so ganz ohne Zirkus. Keine gepanzerten Limousinen, keine Leibwächter, und – zu meinem Glück – auch keine Scharfschützen auf dem Dach.

Aber leider hat sich da jemand vor ein paar Tagen ein ganz dummes Ding erlaubt, und ich konnte wie immer nicht die Fresse halten.

Ein Unternehmen, dass seinen Mitarbeitern die  Internet-Kultur (2.0 beta) näher bringen will, zeigt den Usern, die eben diese Kultur aufgebaut haben und aufrecht erhalten, den Mittelfinger. Der oberste Honcho dieses Unternehmens, der eben noch das Internet als das große Ding der Zukunft mit noch lange nicht ausgeschöpften Möglichkeiten bezeichnet, sagt im nächsten Satz, dass er niemals seinen Content kostenlos anbieten würde. Gab es  im Zeitalter seiner Machtübernahme den Begriff “Guerilla-Marketing” noch nicht? Warum  sollte man sich den Enthusiasmus der Konsumenten nicht zum Vorteil machen? Das es bei der Aktion einiges an Kollateral-Schäden gab (DMCA macht’s möglich!) ist unschön, aber auf die ganze kostenlose Werbung zu verzichten, sie sogar zu vernichten, ist einfach nur dämlich.

Als der Moderator (sogar ein hauptberuflicher) der Veranstaltung dazu aufrief, den Boss mit unseren Fragen zu “grillen”, und anscheinend alles andere schon gesagt war, nutzte ich die Gelegenheit meine Meinung an den Mann zu bringen – zumindest bis der Pressesprecher dazwischen ging und meinte, das hier wohl eine “Generation Gap” existieren würde, was das Verständnis des Internets angeht. Nett gesagt.

Die Reaktionen auf meinen kleinen Blitzkrieg waren größtenteils positiv, sei es von Leuten die eigentlich garnicht wussten, von was ich da überhaupt gesprochen hatte und es einfach nur gut fanden mal eine nicht-vorgekaute Frage zu hören, wie auch von Leuten, die sehr wohl wissen worum es ging, trotz dass (oder grade weil) sie ziemlich weit oben sitzen.

Einer verpasste mir dann auch schmunzelnd den Titel “Grill-Chef”.

Naja, haken wir die Sache mal ab. Ich denke nicht, das ich damit jemanden dazu bewegen konnte nächstes Mal darüber nachzudenken wie das Internet vom kulturellen Aspekt her funktioniert, aber wenigstens habe ich meinen Seelenfrieden wiederherstellen können.

Achso, ausserdem sei es manchen Leuten angesichts ihres unüberschaubaren Portfolios verziehen, dass sie nicht wissen, was ihre eigenen Unternehmen eigentlich machen…

Für Internet und so…

Kurz nach meinem Einzug in meine jetzige Wohnung wurde der Bürgersteig vor der Tür aufgerissen und irgendwelche Kabel dort verbuddelt. Ein paar Monate späte stand dann so eine riesige Elektro-Warze an der Strassenecke, und ich freute mich irsinnig darüber, jetzt auch endlich eine dickere DSL-Leitung zu bekommen – Schluss mit den mickrigen ~3MBit!

Dem war dann aber doch nicht so, die Zeit verging, endlich wurde ADSL2+ auch hier angeboten, aber die Leidensgeschichte habe ich ja schonmal erzählt.

Vor ein paar Wochen wurde der Bürgersteig dann wieder aufgerissen, und plötzlich stand, keine 50 Meter von der ersten entfernt, das nächste Stasi-Gartenhaus zwei Türen weiter. Dieses Mal hab ich mir aber schon garkeine Hoffnung mehr gemacht, vor allem auch nicht weil meine Anmeldung für die Testphase von T-Home (=VDSL), zu der sich Mitarbeiter unserer Firma anmelden konnten, aufgrund von technischen Schwierigkeiten abgelehnt wurde.

Internet-MacherAls ich aber grade zum Auto ging waren zwei (nicht magenta-farben gekleidete) Männer an der neuen Kiste am werkeln, und ich sah schon auf ein paar Meter Entfernung Glasfaser-Kabel und Netzwerk-Komponenten – das wird also schonmal keine neue Gasleitung, soviel ist sicher.

Die unbedarfte Frage, ob das vielleicht ein ein DSLAM für ADSL2+, oder gar ein FTTC Endpunkt für VDSL wäre, brachte mir folgende Antwort: “Ne, das ist für Internet und so…”! Ja genau, sag ich doch.

So richtig wahrgenommen hab ich das aber erst später:

Freude

1687 Tage

Damals, während der DotCom-Bubble, hatte ich mir einige Domains bei Freedoms, einem Zweig von Freecity, bei dem man sich pro Person eine (1) Domain kostenlos registrieren konnte, ein paar Domains mehr registriert. Das war irgendwann in 2001.

Entgegen meiner damaligen Erwartungen prüfte Freedoms aber doch alle Registrierungen, sodass mir der Vertrag für allem auf meinen Namen registrierten Domains gekündigt wurde. Ich hatte die Wahl die entsprechenden Domains per KK-Antrag umzuziehen, sie löschen zu lassen, oder nichts zu tun – was dazu führend würde, dass sie von der DeNIC für einen extrem hohen Betrag pro Monat dort weitergeführt werden würden. Also in den sauren Apfel gebissen und für alle Domains die fast 50 DM Löschgebühr überwiesen, Kapitel abgeschlossen.

Dachte ich.

Mitte letzten Monats kam eine Email von Freecity das sie meinen Vertrag für eine Domain kündigen müssten, da sich der Dienst durch die Werbeeinnahmen nicht mehr finanzieren würde.

Hmm, wahr das dann vielleicht die eine Domain die ich mir laut AGB damals hätte registrieren lassen dürfen? Oder wurde die Domain damals beim Prüfen der Registrierungen übersehen und mir nicht auch noch zugeordnet? Egal, die ~20€ überwiesen, Formular für die Löschung ausgefüllt und zurückgefaxt, am nächsten Tag war die Domain auch schon gelöscht. Kapitel abgeschlossen, jetzt aber wirklich.
Jaja…

Grade kam eine Email von Freecity, dass sie einen Zahlungseingang von mir erhalten haben, der für die Löschung dieser Domain bestimmt war. Ja, richtig – und? Ein “derartiger Zahlungseingang” sei auch schon am 27.02.2002 verbucht worden. Vor 4 Jahren. Danke für den schnellen Service – wenn die Rücküberweisung genauso lange dauert bitte an die Zinsen denken!