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Eine Seefahrt, die ist lustig…

… eine Seefahrt, die ist schön. Undsoweiter. Aber wir sind ja nicht zum Spass hier, und deswegen – also erstens wegen der Seefahrt und zweitens wegen dem momentanen Nicht-Spass – mache ich keine Seefahrt, sondern werde mich ins krasse Gegenteil verziehen, in die Berge.

Die Schweiz ruft nicht, und Zürich auch nicht. Aber der Norman, und dem werde ich einen Besuch abstatten. Wer mich die nächsten Tage vermisst, vielen Dank für’s Vermissen.

Vergeben und vergessen

Was hab ich mir bloß dabei gedacht? Ich hielt es damals für eine gute Idee das DVD-Laufwerk meiner Xbox 360 mit einer veränderten Firmware zu flashen, um – rein hypothetisch – das machen zu können, was man eben so mit einer Spielkonsole machen kann, die nicht nur Original-DVDs von Spielen zulässt. Natürlich wurde ich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man dadurch die Garantie auf die Konsole verliert und diese unter Umständen sogar von Xbox Live verbannt werden kann. Sollte die Konsole also irgendwann mal ihren Geist aufgeben, dann hätte ich keine Garantie mehr und sie würde nicht von Microsoft repariert werden.

Natürlich passierte genau das. Ich wurde zwar nicht von Xbox Live verbannt, aber dafür fing meine Konsole auf einmal an nach dem Start jedesmal aufzuhängen. Deswegen hab ich sie vor eineinhalb Wochen zu Microsoft zur Reparatur eingeschickt. Das Garantiesiegel war aber augenscheinlich nicht mehr vorhanden.

Auf der Tracking-Seite von UPS sah ich heute morgen, dass mein Paket von Microsoft von einem Nachbarn in Empfang genommen worden war. Also bin ich in der Mittagspause kurz nach Hause gefahren um es abzuholen.

Im Paket befand sich neben der Installationsanleitung und einem Hinweis, dass man seine Controller neu verbinden muss, auch ein Brief von Microsoft. Grob ins Deutsche übersetzt teilte er mir folgendes mit:

Betreff: Konsole zurückgesendet, NICHT REPARIERT

[…] Eine Untersuchung ihrer Konsole hat ergeben, dass es eine Manipulation oder versuchte Manipulation ihrer Konsole gab. Die Garantie verbietet solche Manipulationen und als Folge daraus ist ihre Garantie erloschen. Desweiteren ist es Microsoft nicht möglich, Reparaturen für manipulierte Konsolen anzubieten. Daher wird ihnen die Konsole im Ist-Zustand zurückgesendet, unrepariert. […]

Ich will ja nicht behaupten, dass Microsoft mich in diesem Brief belügt, aber so ganz genau haben sie es mit der Wahrheit nicht genommen, denn unter dem ganzen Papierkram war dann selbstverständlich auch eine Konsole…

Ja, eine Konsole, und es war nicht meine Konsole.

Eine brandneue Konsole, hergestellt vor drei Wochen, am 28. August 2007.

Richtig ist also, dass die Manipulation von Konsolen die Garantie erlöschen lässt, und dass sie “manipulierte” Konsolen nicht reparieren. Falsch ist jedoch, dass sie mir meine Konsole zurückgeschickt haben, unrepariert. Korrekt wäre die Aussage, dass sie mir eine Konsole zurückgeschickt haben, unrepariert. (Wäre aber ja auch peinlich für Microsoft, wenn sie ihre neuen Konsolen vor dem Verschicken erst noch reparieren müssten!)

Nun gut, über diese Kleinigkeiten sehe ich ausnahmsweise hinweg, schließlich waren sie ja so nett und haben in das Paket zusätzlich noch einen Gutschein für 1 Monat Xbox Live gelegt, als Entschädigung für die Unannehmlichkeiten.

Ich schätze, dass Microsoft sich ein wenig für die Menge an momentan sterbenden Konsolen schämt und deswegen lieber direkt neue Konsolen verschickt, als jemandem tatsächlich seine Kaputte wieder unrepariert zurückzuschicken, aber mit so einem Brief dem Besitzer einer umgebauten Konsole ein wenig Angst einjagen will – denn wer achtet schon so genau darauf, was für eine Seriennummer seine Konsole hatte. Netter Versuch.

Wir haben uns mal was neues ausgedacht…

Lange ist’s her, dass ich von meinen Hotline-Eskapaden berichtet habe. Das liegt wahrscheinlich an der Monotonie der Geschehnisse, konkret gesagt:

Anruf – Buchung – PESA-Fehler – Fluchen – Anruf – Buchung…

Mittlerweile war es sogar mir zu langeweilig geworden, darüber zu schreiben. Ab und zu kam dann mal wieder ein neuer T-Online PIN an, aber immer erst nachdem ich schon wusste, dass der dazugehörige T-Online Zugang sowieso längst gekündigt worden ist.

Die Hotliner wurden irgendwann auch darüber informiert, das es tatsächlich mehrere Leute mit diesem Problem gibt, und dass der PESA-Fehler absolut nicht nur ein einziges Mal auftauchen kann. Es wurde sogar ein Team gebildet, dessen Aufgabe ausschließlich das Suchen, Finden und Beheben dieses Problems ist. Offensichtlich bis jetzt ohne Erfolg.

Warum ich mich trotzdem dazu hinreissen lasse, mal wieder von meiner Frustration zu berichten? Im Briefkasten lag heute wieder ein Brief von der T-Com, in welchem mir zu meiner Bestellung von “Entertain Comfort” (formerly known as “T-Home Complete”) gratuliert wurde. Auch wenn das erst der Zweite war, nach dem Ersten der tatsächlich damals zu einer (nicht funktionierenden) Aufschaltung geführt hat, wusste ich anhand des Datums schon, dass die Systeme der T-Com nur abermals ihre Schadenfreude ausleben wollten, denn bei dieser Buchung hatte der PESA-Fehler auch zugeschlagen.

Der angerufene Hotliner konnte die Fehlermeldung nicht so ganz interpretieren, aber die kurz darauf kontaktierte Team-Leiterin wusste nach einer kurzen Recherche was bei mir das Problem ist:

Der PESA-Fehler tritt auf, weil sie kein “Rechnung Online” gebucht haben.

Oookay, bitte WAS?! Nur weil ich meine Rechnung, für den Anfang zumindest, in Papierform erhalten möchte, und nicht von vorneherein die optionale(!) Rechnug in digitaler Form gebucht habe, kann bei mir kein Anschluss geschaltet werden?

Wer denkt sich so eine Scheisse aus? Und viel schlimmer, warum bekommt man das nicht gesagt? Warum hat mich in den über 100 (in Worten: Einhundert) Gesprächen niemand darauf hingewiesen? Warum wurde jedesmal neu gebucht – wenn denn mal gebucht wurde – und einfach abgewartet ob der Fehler wieder Auftritt. Und das er auftritt war die einzige Sache, auf die ich mich verlassen konnte.

Genau heute vor vier verdammten Monaten habe ich meinen Fuss in den T-Punkt gesetzt und das damals noch sogenannte “T-Home” bestellt. Seit dem gab es eine Umfirmierung, ein Produkt-Rebranding, einen Tarif-Wechsel, sechs gekündigte Zugänge, drei verschwundene Aufträge, einhundertundsechs mitgezählte Telefonate, unzählige nicht mitgezählte, mindestens drei Dutzend Rückruf-Versprechen, sechs tatsächliche Rückrufe, ein Drittel aller geführten Gespräche ging bis zu den “Unberührbaren” im Second Level in Kiel, sechzehn Anrufe beim Beschwerde-Management, ein einziges Mal ein Ergebnis dieser Anrufe, Telefon-Rechnungen in Höhe von mehreren Hundert Euro, ein MBit ADSL, null VDSL…

…und es ist noch nicht zuende.

Nachtrag: Warum muss ich auch immer Recht haben? Hier ist der zweite Teil.

Was ist der Superlativ zu Egal?

Ich war schon seit langem nicht mehr so verwirrt wie grade eben auf dem Weg zurück aus dem Knaack. Alles was heute zu einem interessanten Abend beigetragen hat endete ziemlich abrupt. Aber was mich am meisten verwirrt ist, dass es mir jedesmal egal war. Vielleicht liegt’s an der (zumindest für einen Abend im Knaack verhältnismäßig hohen) Menge an absurden Geschichten. Wo fange ich an?

Mein Führerschein war nicht mehr an de Gaderobe, sondern mittlerweile ins Büro gewandert. Da dort aber rege Geschäftigkeit herrschte, sollte ich beim Rausgehen nochmal fragen. Auf dem Weg nach draussen also gefragt, im Büro gab’s immernoch irgendwas warum ich den Führerschein jetzt nicht bekommen könne, ich solle doch am Montag mittags mal vorbeischauen. Egal.

Als ich in der Party-Etage war, kam Katharina, welche letzten Samstag meinen Führerschein gefunden hatte, direkt auf mich zu und wir haben uns kurz unterhalten. Nett, hübsch, definitiv eine würdige Finderin meines Führerscheins. Dann drehte sie sich mitten im Gespräch um und wurde nur noch den Abend über mit einem Albino-Emo (heutzutage auch “Metrosexueller” genannt) knutschend gesehen. Dann gibt’s eben nicht den versprochenen Finderlohn. Egal.

Nadine und Vanessa präsentierten sich als äussert selbstsicher. Dank Mike wussten die beiden von meinem Job bei diesem “internationalen Konzern”, welcher ab sofort das Opferlamm für ihre, vor allem Vanessas, ultra-links Anti-Globalisierungs-Predigt war. Die Diskussion ging von Kapitalismus über Globalisierung bis zu Anarchie, jedoch mit einer von ihrer Seite ausgehenden unglaublichen Engstirnigkeit und Intoleranz. Dann nahm die Diskussion aufgrund eines Kommentars meinerseits jedoch ein vorzeitiges Ende. Zu ihrer Engstirnigkeit, Intoleranz kann man guten Gewissens auch Humorlosigkeit rechnen. Was ist an “Manchmal muss man eben Abstriche machen, und das nicht nur als Frauenarzt” bitte so schlimm? Anscheinend hatte sie ihre Pulver aber noch nicht verschossen, nach ein paar Minute ging das Arbeitnehmer-Bashing dann weiter, bis sich zwei andere Typen sich auch noch an der Diskussion beteiligten. Anscheinend gute Freunde, beide langehaarig, normaler rockiger Klamotten-Stil. Der eine behauptete von sich, Kommunist zu sein, und der andere, dass er Nazi wäre. Ich hielt beides für einen Scherz, um Vanessa anzustacheln. Aber nur bis, aufgrund eine offensichtlich ernstgemeinten und sehr national-stolzen Aussage von einem der beiden, Nadines Bierflasche in Richtung von einem der Beiden flog. Dann kamen schon die Securitys und ich hatten keinen Bock mehr mich da irgendwo aufzuhalten oder zu beteiligen. Egal.

Aber wie haben wir die beiden überhaupt kennengelernt? Man hatte sich den ganzen Abend über in den verschiedenen Etagen gesehen, aber nichts eindeutiges war passiert. Kein offensichtliches Flirten, nur kurzer Augenkontakt wenn sich die Blicke grade kreuzten. Dann lief irgendwann das letzte Lied, das Licht ging an, und auf dem Weg nach draussen redete Mike noch kurz mit DJ Zab, während ich daneben stand und wartete. Dann kam Nadine.

Sie: Ich will mich hier nicht zum Hans machen, wir werden uns sowieso wahrscheinlich nicht wieder sehen, weil ich sonst nie hier bin.

Ich: Hans? Wieso Hans, was hast du vor? Ich will auch nicht Hans sein!

Sie: Okay, drei Fragen. Bist du treu? Hast du ne Freundin? Willst du küssen?

Ich: Muss ich die alle drei mit “Ja” beantworten, oder reicht eine? Also, in einer Beziehung bin ich treu. Ich hab keine Freundin. Knutschen ist immer super. Oh, da war kein einziges “Ja” drin. Hmm, Knutschen?

Ihr Vorschlag, dass wir zu den Sofas oder nach draussen bewegen könnten, war mir erstmal egal. Vorher galt es herrauszufinden, ob sich das Niederlassen zu so später Stunde übrhaupt lohnen würde. Tat es nicht. Man stelle sich den Pawlow-Versuch bildlich vor, weitere Abendplanung in diese Richtung gestrichen. Egal.

Alles sehr merkwürdig, aber sowas von egalestens.